Seit 60 Jahren ein Herz und eine Seele: Rose und Siegfried Arlt feiern am Mittwoch Diamantene Hochzeit. Foto: Dunja Kuster

Rose und Siegfried Arlt aus Winterlingen sind seit 60 Jahren miteinander verheiratet. Am Mittwoch, 20. September, feiern sie ihre Diamantene Hochzeit.

„Das ist eine schöne Frau“, dachte sich Siegfried Arlt, als er an einem Karfreitag im Winterlinger Naturfreibad Rose Maier sah. An diesem Mittwoch feiern beide ihre Diamantene Hochzeit.

„Wir haben ganz früh geheiratet“, sagt Rose Arlt. Er sei damals 18, sie 16 Jahre alt gewesen. Rose Arlt, gebürtig Maier, wurde 1943 als das erste von drei Kindern in Winterlingen geboren. Siegfried Arlt kam 1941 als jüngstes von fünf Kindern in Litzmannstadt – heute Lodz in Polen – zur Welt. Mit elf Jahren war er nach Winterlingen gezogen.

Viele Jahre hat er als Einrichter bei der Firma Groz-Beckert in Ebingen gearbeitet, bis er sich einen Traum erfüllt hat: Er wurde Kraftfahrer bei der Firma Maier in Winterlingen und übte diesen Beruf 20 Jahre lang bis zur Rente aus. Seine Frau Rose war Zeit ihres Berufslebens im Verkauf tätig.

„Roses Kinderlädle“ war ihr Reich

In den 1980er-Jahren führte sie fünf Jahre lang ihren eigenen Laden, „Roses Kinderlädle“, in dem sie Kinderartikel verkaufte.

In ihrer Freizeit war Rose Arlt im Turnverein Winterlingen aktiv; unter anderem in der Frauengymnastik, bis zu deren Auflösung im Jahr 2018. Sportlich betätigte sich auch Siegfried Arlt im Winterlinger Fußballclub, in dem er bis heute Mitglied ist.

1968 bezog das Paar ihr Haus, das sie gemeinsam hatten bauen lassen. „Wir hatten Glück und haben das Grundstück direkt neben meinen Eltern bekommen“, sagt sie. Mit eingezogen ist Sohn Ingo, der 1964 geboren wurde. 1970 wurde Sohn Andreas geboren. Zudem freuen sich die beiden über vier Enkel – die jüngsten beiden, ein Zwillingspaar, kamen vor rund zehn Jahren dazu.

Er fuhr Motorrad, sie kümmerte sich um den Garten

Die Zeit im Ruhestand nutzten Siegfried und Rose Arlt unter anderem für gemeinsame Reisen oder Kreuzfahrten. Zudem hat sich Siegfried Arlt mit einem Motorrad einen weiteren Wunsch erfüllt. „Gar nicht mein Ding“, meint Rose Arlt, die sich vor allem um ihren Garten gekümmert hat.

Vor etwa drei Jahren erkrankte Siegfried Arlt am Coronavirus und kam danach in Kurzzeitpflege, ehe er eine Zeit lang wieder zu Hause mit seiner Rose gewohnt hat. Diese hat ihn liebevoll gepflegt, bis sie selbst ins Krankenhaus musste. Seit etwa zweieinhalb Jahren lebt Siegfried Arlt im Pflegeheim St. Verena in Straßberg, wo ihn seine Frau regelmäßig besucht.

Der Liebe hat es keinen Abbruch getan

Ihrer Liebe zueinander hat das keinen Abbruch getan, im Gegenteil: Rose Arlt erinnert sich an einen Tag, als eine Pflegerin sie zu ihrem Mann gebracht und zu ihm gesagt hat: „Schauen Sie mal, wen ich mitgebracht habe.“ Siegfried Arlt erblickte seine Frau und antwortete lächelnd: „Meinen Goldschatz.“