Dieter Burkhardt (Mitte) führt durch das Morlokhof-Ensemble aus Haupthaus, Backhäusle, Gärten und Leibgedinghaus. Foto: B. Schwarz

Am Denkmal-Sonntag unter dem Motto „Talent Monument“ herrschte viel Betrieb im historischen Morlokhof und im Kulturpark Glashütte Buhlbach. Es war wohl auch dem herrlichen Sonntagswetter zu verdanken, dass der Besuch so gut wie selten war.

Wahre Besucherströme bewegten sich sowohl zur alten Glashütte der Gemeinde in Obertal-Buhlbach als auch hinauf zum Morlokhof der Familie Bareiss in Mitteltal. Die Besucher informierten sich über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der herausgeputzten historischen Anlagen, ließen sich prächtig unterhalten und köstlich bewirten.

Den Takt dazu gaben Trachtenmusiker aus zwei Kapellen an, die nicht nur das Blech ihrer Blasinstrumente in der Sonne, sondern auch ihren Spaß an der Musik aufblitzen ließen, und ein Keyboard-Ensemble. In Buhlbach konnte sich Dora-Luise Klumpp als Vorsitzende des Fördervereins einen Reim auf das sperrige Motto „Talent Monument“ machen: „Talente sind alle die vielen Helfer heute und die ganzen Jahre über. Und Monumente sind die Bemühungen, bemerkenswerte Bauwerke als Denkmal zu pflegen und zu schützen. Genau das tun wir.“

Viel Interesse am „Löwen“

Im Kulturpark galt besonderes Interesse dem „Löwen“, also dem historischen Gasthaus, durch das Restaurator Jürgen Lauffer nahezu pausenlos interessierte große Gruppen führte, ihnen die Architektur ebenso erläuterte wie die Zukunft des sanierten Gebäudes. Die ist allerdings noch ungewiss.

Bunte Farben bestimmen den Stand mit Stoffen und interessanten Taschen im Park der alten Glashütte. Foto: B. Schwarz

Viel Zulauf hatten auch die bekannten musealen Schaustücke der Glashütte sowie ein vielseitiger Parcours von über einem Dutzend Ständen, an denen kreative handwerkliche und kunstgewerbliche Berufe und Hobbys anschaulich demonstriert wurden. Das reichte vom Schindelschnitzer Hans Würth über Seifensiederin und Täschnerin sowie den Drechsler bis zur Apfelparade eines heimischen Obstbauern aus Klosterreichenbach. An manchen Ständen konnten sich die Besucher – auch Kinder – immer wieder selbst versuchen. Ursula Robbe vom Fördervereinsvorstand hatte diese informative Schau heimischer Hand- und Kunstwerker zusammengestellt.

Zahlreiche Führungen

Vorsitzende Dora-Luise Klumpp war immer und überall mit Erklärungen, Hinweisen und Informationen zu finden. Sie begrüßte unter anderen auch Bürgermeister Michael Ruf zu seinem 13. Denkmaltag-Besuch in der Glashütte ebenso wie die neue Tourismusdirektorin Christina Palma Diaz, die beide auch dem Morlokhof einen Besuch abstatteten.

Auch dort gab es wieder bei unzähligen Führungen durch Haus und Gelände viel zu staunen, vor allem auch über die Tatsache, dass es durch das Engagement der Familie Bareiss gelingt, einen Bauernhof aus dem Jahr 1798 nicht nur weitgehend im ursprünglichen Zustand zu erhalten, sondern auch zu pflegen und zu nutzen. Dazu gehört auch der alte Kräutergarten, wunderschön angelegt von Brigitte Heinz, die den Feldpflanzen-Garten mit einer Vielzahl von Heilkräutern seit 20 Jahren beackert, Kräuter, mit denen einst Wunderheiler Morlok seine Patienten kurierte.

Von heilenden Kräutern

„Die komplette Pflanzenapotheke“, sagte Brigitte Heinz lachend und verwies gleichzeitig auf den Gemüsegarten in der Nähe, der wie die Streuobstwiese zum Morlokhof gehört. Dort zieht sie Kohl und Zwiebeln, Rhabarber und Kartoffelsorten, und da blühen auch prächtige Blumen. „Es muss immer was blühen, auch als Weide für die Bienen hinter dem Haus“, erklärte die Gartenfreundin.

Der Morlokhof, so war es bei den vielen halbstündigen Führungen zu hören, habe nach wie vor beachtliche heimat- und kulturgeschichtliche Bedeutung. Der nahezu unveränderte Hof dokumentiere einen bisher noch wenig wissenschaftlich aufgearbeiteten Typ des charakteristischen Nordschwarzwaldhofs.