Rektorin Ines Haßler freute sich mit ihrer großen Schülerschar über die gelungene Aktion in der Aubert-Schule. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Erziehung: Projekt an der Aubert-Schule animiert viele zum Mitmachen / Verkehrsgewühl vor Schule reduziert

Deißlingen. Großer Jubel herrschte im Musiksaal der Aubert-Schule. Grund war die Abschlussveranstaltung anlässlich der Aktionswoche "Zu Fuß zur Schule". Diese Aktion wurde mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), Deutschem Kinderhilfswerk und der Aubert-Schule durchgeführt.

In der Zeit vom 9. bis 13. Oktober hatten der VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk zu den bundesweiten Aktionstagen aufgerufen. Mit dem "Laufbus" zur Schule statt mit dem "Eltern-Taxi", hieß es deshalb. Die Schülerinnen und Schüler der acht Grundschulklassen der Aubert-Schule beteiligten sich aktiv. Rektorin Ines Haßler lobt den Deißlinger Mobilitäts-Beitrag als "voller Erfolg".

Eltern holten die Kinder morgens zu Fuß an festgelegten "Haltestellen" ab und begleiteten die Gruppe als "Geh-Gemeinschaft" zur Schule. Der Schulweg solle für die Schulkinder wieder zum Erlebnis werden, statt immer schnöde mit dem Eltern-Taxi herumkutschiert zu werden, sagt Ekkehard Hausen vom VCD. Wenn man sich in aktiver Weise vor Schulbeginn frische Luft um die Nase wehen lasse, sei die Konzentration im Unterricht auch wesentlich besser. Haßler verweist auch darauf, dass das reduzierte Verkehrsaufkommen während der Aktion als sehr wohltuend empfunden worden sei. Sonst parkten die Eltern auf dem engen Schulhofparkplatz nicht selten ziemlich abenteuerlich.

Durch die neue Erfahrung hätten die Kinder auch gelernt, Entfernungen und die Geschwindigkeit von Autos besser einzuschätzen und mit gefährlichen Stellen im Verkehr umzugehen.

Die Verkehrsexperten des VCD gaben auch zu bedenken: Die gefühlte Sicherheit im Auto von Mama oder Papa sei oft eine trügerische. Fast 50 Prozent aller im Straßenverkehr tödlich verunglückten Kinder kämen als Mitfahrer in einem Pkw zu Tode. Hausen verweist darauf, dass dem VCD das Thema zu Fuß zur Schule besonders wichtig ist. Der Club habe das Projekt, das in den 1980er Jahren in Australien in die Welt gesetzt wurde und in den 1990er Jahren in England großen Zuspruch fand, in Deutschland bekannt gemacht.

Zum Sieg in der Aubert-Schule durfte sich die Klasse 2b gratulieren lassen mit einer 98-prozentigen Teilehmerquote. Auch die Klassen 4 und die 2a glänzten mit über 90 Prozent an Schülern, die den Schulweg per pedes absolvierten. Neben Urkunden wurde der Siegerklasse auch ein Reflektor-Band überreicht.

Alle acht Klassen der Aubert-Schule mit 138 Schülern waren bei dem Projekt aktiv. Laut Ekkehard Hausen hatten sich 2016 bundesweit 3000 Schulklassen mit insgesamt 85 000 Schülerinnen und Schüler der Aktion verschrieben.