Die Lauffener Musiker bieten einen erfreulichen Anblick – für die Ohren und die Augen. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Herz der Musikfreunde hüpft vor Freude / Bühne für Gäste aus Deilingen-Delkhofen fast zu klein

Wer nicht beim Weihnachtskonzert des Lauffener Musikvereins war, hat etwas sehr Schönes verpasst: die Lauffener Jugendkapelle, die Musiker aus Deilingen-Delkhofen und den Gastgeber.

Deißlingen-Lauffen. Die Lauffener Jugendkapelle hatte Dirigent Gerhard Cazzanelli punktgenau auf das Konzert vorbereitet. Mit der Hauptkapelle ging Gerhard Cazzanelli zusammen mit den zahlreichen Musikfans auf Europareise. Man kann mit Fug und Recht behaupten: Das wochenlange Üben hat sich für alle gelohnt. Mit dem Musikverein Deilingen-Delkhofen haben sich zudem die Lauffener Musikanten einen starken Konzertpartner eingeladen.

Doch der Reihe nach. Mit viel Beifall wurde die Jugendkapelle Lauffen vom Publikum begrüßt. Felix Posselt erzählte gekonnt, was da auf die Gäste zukommen sollte. Mit "Swing" und "Samba" wurde das Konzert eröffnet. Sehr gut einstudiert hatte Gerhard Cazzanelli die Musik aus "Mamma Mia". Ein Medley mit tollen Übergängen zum nächsten Song.

Da lachte das Herz von vielen Abba-Fans, als Hits wie "Mamma Mia", "SOS", "Dancing Queen" und "The Winner Takes It All" erklangen. Groß war der Applaus für die Musik-Kids, so dass natürlich noch Zugaben fürs dankbare Publikum zu Gehör kamen.

Eine Kapelle, die auf höchsten Niveau spielt, kam nach Lauffen: die Musikkapelle Deilingen-Delkhofen. Mit voller Besetzung (77 Mann) benötigten die Musiker die gesamte Bühne der Festhalle. Für Dirigent Hans Nikol blieb nur eine Möglichkeit: Er musste mit Hilfe eines Stuhls auf das Dirigentenpodest steigen.

Auch der Dirigent des Musikvereins Deißlingen, Robin Nikol, spielt in der Kapelle, die sein Patenonkel im Juli beim Wertungsspiel zum Erfolg geführt hat.

Gleich zu Beginn ein Stück von Rossano Galant: "Resplendent Glory". Die Geschichte eines Mönchs um 768 erzählt die filmmusikähnliche Komposition "Lebuïnus ex Daventria" von Peter Kleine Schaars. Sie erzählt, wie der angelsächsischen Mönch Lebuïnus um das Jahr 768 im Zuge der Missionierung der heidnischen Sachsen eine Kirche im niederländischen Deventer errichtete. Der Schweizer Mario Bürki komponierte den "Magnetberg" aus Motiven aus 1001 Nacht.

Ein großartiges Medley brachte drei der größten Hits aus den Anfängen der Musikkarriere von Adele zusammen: "Set Fire To The Rain", "Someone Like You" und "Rolling In The Deep". Der Riesenbeifall, den die Kapelle einheimste, war der Mühe Lohn. Natürlich gab es noch ein paar Zugaben, bevor die Männer und Frauen vom Heuberg Platz für die Kollegen aus Lauffen machten.

Auf Europareise

Gleich sechs Stücke hatte Gerhard Cazzanelli mit seiner Kapelle einstudiert. Auch ein ganzes Wochenende wurde geübt und geprobt. Es sollte eine Europa-Reise werden. Wolfgang Zöphel führte gekonnt durch das Programm, erzählte Einzelheiten über das jeweilige Stück und machte dabei auch nicht vor den Komponisten halt.

Von Spanien aus mit "Cataluna" und "Llano" ging die Reise los. Ein Genuss war das Concertino für Alt-Saxophon und Blasorchester. Hier brillierte Tim Bayer als Solist. Es war ein Stück auf Höchstniveau. Klare und reine Töne entlockte Tim Bayer seinem Instrument, das er virtuos beherrschte. Ein Stein fiel dem Solisten vom Herzen, nachdem das Stück beendet war und das Publikum ihn frenetisch gefeiert hatte.

Mit Ludwig van Beethovens "Türkischen Marsch" aus "Die Ruinen von Athen" entführte die Kapelle ihr Publikum nach Griechenland und in die Türkei, um danach gleich nach Deutschland zurückzukehren. "Hänsel und Gretel" brachte sie zu Gehör nach der gleichnamigen Musikoper. Ein irisches Volkslied im Rock-Pop Gewand "Lough Erin Shore" schloss sich an. Mit dem Marsch "Lustige Dorfschmiede" schloss das offizielle Programm. Natürlich kam auch die Lauffener Kapelle nicht ohne Zugabe von der Bühne.

Mehrmals spornte das Publikum ihre Kapelle an, noch ein Stück zu spielen. Zum Schluss sangen alle zusammen das Weihnachtslied "Oh Tannenbaum". Ein wunderbarer Konzertabend ging zu Ende.