Auf Rolf Back folgt Rainer Schmeh / Klaus Kapala neuer Vize / Verantwortliche haben Jubiläum bereits im Blick

Deißlingen (shr). Der Wechsel in der Vorstandsriege der Deißlinger Narrenzunft wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung vollzogen. Rolf Back gab das Amt des Vorsitzenden, das er knapp zwei Jahre innehatte, aus persönlichen Gründen ab. Zum Nachfolger wurde mit überwältigender Mehrheit Rainer Schmeh gewählt.

Rolf Back ließ die fünfte Jahreszeit in seinem letzten Bericht Revue passieren. So habe man das 90-jährige Jubiläum mit Bravour gemeistert. Auch die anderen Veranstaltungen wie Boomstellen und Schlüsselübergabe seien harmonisch über die Bühne gegangen.

Auf Wunsch des neu zu wählenden Vorsitzenden wurde die außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Grund ist, dass die neue Fasnetnsaison bevorstehe und daher eine Amtsübernahme bei der normalen Mitgliederversammlung im November im Hinblick auf für die Vorbereitungen zur neuen Saison zu knapp sei.

Rolf Back sagte, er blicke mit Stolz darauf zurück, Vorsitzender gewesen zu sein. Bürgermeister Ralf Ulbrich sagte, es sei der richtige Schritt gewesen, die Versammlung zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen und nicht erst im November, trotz der ungewöhnlichen Jahreszeit. Für den Bürgermeister war die Narrenzunft unter Rolf Back in guten Händen. Ralf Ulbrich übernahm die Wahl des neuen Vorsitzenden. Da dieser und alle weiteren zu Wählenden nicht offen gewählt wurden, war dies eine Mammutaufgabe. Vor allem deswegen, weil sich zahlreiche Mitglieder eingefunden hatten.

Rainer Schmeh, auch als "Richter Gnadenlos" vom Deißlinger Narrengericht bekannt und Ur-Deißlinger, wurde mit nur einer Enthaltung und 85 Ja-Stimmen zum neuen Narrenvater gewählt. Stimmberechtigt waren 86 Mitglieder.

Er werde das Amt mit größtem Respekt ausüben. Er erwarte aber auch, dass mit den vorgegebenen Zielen der Spaß an der Fasnet nicht verloren gehe. Wichtig sei auch die Integration der Jüngeren Mitglieder. Schmeh: "Dem Teamgedanken muss Leben eingehaucht werden."

Klaus Kapala wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Er hatte dieses Amt schon einmal, von 2006 bis 2013, inne. Zum neuen Schriftführer wurde Herbert Hengstler gewählt. Zu den neuen Narrenräten wurden Andrea Kunz und Ronald Merkle per Wahl bestimmt. Augenzwinkernd meinte der neue Vorsitzende zum Bürgermeister, dass es bei der Zunft keine Klauseln zum Wahlrecht gebe (wie bei den Gemeinderatswahlen), die eine Schwägerschaft ausschließen – Andrea Kunz ist die Schwester von Rainer Schmehs Frau. Zum neuen Kassenprüfer wurde Matthias Thiel gewählt.

Der neue Vize gab einen Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre sowie einen Ausblick auf die kommenden zehn Jahre. So solle das gute Ansehen der Narrenzunft Deißlingen, das auch über die Grenzen der Neckargemeinde bestehe, gepflegt und ausgebaut werden. Es sollen die Freundschaften mit anderen Narrenzünften gepflegt und neue gesucht werden. Weiter sei eine Überarbeitung und Neugestaltung der Satzung fällig. Auch soll in diesem Zusammenhang eine Hästräger- und Geschäftsordnung entwickelt und integriert werden.

In knapp zehn Jahren steht das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen bevor. Hierzu solle eine Chronik geschaffen werden. Schon jetzt liefen die Vorbereitungen. Neu bei der Zunft der Hageverwürger sei, dass es eine Gruppe der Narrenzunftunterstützer geben werde, kurz "NAU" genannt. Hier sollten sich diejenigen Mitglieder wiederfinden, die die Zunft unterstützen, jedoch kein Narrenratsmitglied sein wollen. So die Boomsteller oder die Abzeichen-Verkäufer. Rainer Schmeh hofft darauf dass dies gelingen wird: "Es ist ein Pilotprojekt mit ungewissem Ausgang."