Flüchtlinge: Aufgrund neuer Stelle beim Landkreis reduziert Gemeinde eigenes Angebot

Deißlingen. Weil auf Landesebene ein Pakt für Integration geschmiedet wurde und so der Landkreis eine Fachkraft für die Flüchtlingsarbeit in den Gemeinden zu schaffen gedenkt, wird die Gemeinde Deißlingen die im Mai 2016 auf eigene Rechnung ins Leben gerufene 50-Prozent-Stelle für Integrationsaufgaben auf 30 Prozent reduzieren.

Den Kommunen stünden jetzt erstmals für Betreuungszwecke Fördergelder zu. Neben der sogenannten Kopfpauschale pro anerkanntem und sich in der Anschlussunterbringung befindenden Flüchtling von 1100 Euro pro Jahr, würden auch Personalkosten gefördert. Leider, so Bürgermeister Ulbrich, seien die Vorgaben so komplex, dass einen direkte Förderung der Stelle in Deißlingen nicht in Frage komme.

Durch den vom Landkreis zu stellenden Integrationsmanager würden viele Aufgaben von der bisherigen Stellinhaberin vor Ort wegfallen, sodass man eine Reduzierung auf 30 Prozent anstrebe. Allerdings befürchteten die ehrenamtlichen Integrationshelfer in der Gemeinde Nachteile für die Flüchtlingsbetreuung, weil der Manager sich im Prinzip nur 14-tägig vor Ort sehen lassen könne.

Kargoll: Die große Politik redet und beschließt. Übrig bleibt Frust bei den freiwilligen Helfern

Auch Dietmar Kargoll (CDU) hegt diesbezüglich Befürchtungen: "Die große Politik redet und beschließt. Was dann übrig bleibt, ist der Frust bei den freiwilligen Helfern. Nicht wegen der Menschen denen man hilft, sondern wegen der Bürokratie." Trotz solcher Befürchtungen sieht der Deißlinger Gemeinderat keine andere Möglichkeit, als den Landkreis Rottweil mit dem Integrationsmanagement, entsprechend dem Pakt für Integration zu beauftragen sowie die Stelle für die Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde zum 1. Mai 2018 in eine unbefristete 30-Prozent-Stelle umzuwandeln.