Pilotprojekt: Nach Lauffener Ortschaftsrat gibt auch Gemeinderat grünes Licht für Planungsabenteuer

Deißlingen-Lauffen. Mit einem fulminant einschlagenden Pilotprojekt in den Mittelpunkt rücken, ist sicher ein erstrebenswertes Unterfangen. Doch gibt das die Idee, durch thermische Solarzellen im Lärmschutzwall entlang der B 27 Wärme für Lauffener Haushalte zu erzeugen, wirklich her?

Dass die Realisierung eines solchen Projekts noch ganz weit oben in den Sternen steht und es im Moment nur um die laut Bürgermeister Ralf Ulbrich höchstens 15 000 Euro kostende Bereitschaft Deißlingens geht, das Thema "Solarthermie in der Fernwärme" in einer theoretischen Konzipierung zu durchdringen, wurde am Dienstag am Deißlinger Gemeinderatstisch konstatiert. Dies aber mit dem hauptsächlichen Tenor, auch diese Idee als Chance zu sehen, die Gemeinde auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Kommune weiter voranzubringen.

Dem von der Bundesumweltstiftung inszenierten Verfahren zur Etablierung von "Modellstandorten zur Fortentwicklung und Demonstration von solarer Nahwärme auf und in Lärmschutzwällen" sprechen Gemeinderäte wie Wolfgang Dongus und Bernd Angst ebenso wie Bürgermeister Ralf Ulbrich eindeutig das Wort. Für andere wie Dietmar Kargoll oder Tobias Vierkötter steht eher die Ahnung im Vordergrund, dass die Taube auf dem Dach letztlich nicht zu fassen ist, und – Kargoll: ähnlich wie beim bisher vergeblichen Bemühen um eine Windkraftnutzung – nur ideologisch befördertes Blendwerk übrig bleibt. Trotz solcher Vorbehalte stimmte – bei drei Enthaltungen – aber allein Helmut Merkle gegen die von hohen Zuschüssen begleitete Projektteilnahme.

Wie berichtet, stimmte der Ortschaftsrat Lauffen bereits am Montag einstimmig dafür, planerische, technisch-ökonomische und ökologische Aspekte in Verbindung mit einem zur Wärmegewinnung geeigneten Lärmschutzbauwerk an der B 27 auf Höhe von Lauffen zu untersuchen.

Ergebnis des Projektes könnte eine Vorplanung sein, deren Umsetzung einem Kooperationspartner wie der Bürgerenergiegenossenschaft Deißlingen (BED) übetragen werden könnte. Bei solchen Aussichten könnte die BED sich doch auch gleich schon mal an den Kosten für den Projekteinstieg beteiligen, heißt es in den Reihen des Gemeinderats. Bürgermeister Ralf Ulbrich will entsprechende Gespräche führen.