Thomas Schuler (rechts) führt den FDP-Abgeordneten Gerhard Aden (Mitte) und Bürgermeister Ralf Ulbrich durch seinen Gartenbaubetrieb. Foto: FDP Foto: Schwarzwälder-Bote

Firmenbesuch: Deißlinger Gartenbauer nimmt vor Gästen kein Blatt vor den Mund

Deißlingen. Ein Querschnitt fast aller Branchen findet man im wirtschaftlich geprägten Deißlingen. Das wurde jetzt auch dem Landtagsabgeordneten Gerhard Aden vor Augen geführt, als er mit Bürgermeister Ralf Ulbrich den Betrieb Thomas Schuler Gartengestaltung & Schwimmteiche GmbH besuchte. Dort zeigte der gleichnamige Inhaber dem FDP-Politiker und dem Schultes das Schaffen in dem 20-Personen Betrieb.

Schuler ist vor allem auf die Umgestaltung und Neuanlage von Privatgärten, oftmals verbunden mit Wasseranlagen, wie Pools oder Wasserspielen, spezialisiert. In der wachsenden und zukunftsträchtigen Branche des Garten- und Landschaftsbaus bedient der Handwerksbetrieb Kunden "in einem Umkreis von einer Stunde mit dem Lkw". Dabei kämen vor allem Menschen in gesetzterem Alter auf ihn zu. "Das Haus ist abbezahlt, die Kinder aus dem Haus, jetzt leisten wir uns einen schönen Garten", beschreibt der Landschaftsgärtner die Motivation von vielen seiner Auftraggeber.

Aden wollte wissen, ob die politischen Rahmenbedingungen für das klassische Kleinunternehmen stimmten. Überbordende Vorschriften seien schon lästig, betonte der Inhaber. Wegen eines kleinen Rinnsals in Nähe des Bauplatzes für eine Lagerhalle sei ein Jahrhunderthochwassergebiet ausgewiesen. Man habe deshalb viel Zeit und Geld in Gutachter und Planer für die Baugenehmigung beim Landratsamt investieren müssen, betonten Bürgermeister Ulbrich und Thomas Schuler gleichermaßen. "Es ist doch mein Problem, wenn ich da baue und in 100 Jahren mal ein Hochwasser kommt. In der Halle soll ja keiner wohnen und auch nicht dauerhaft arbeiten", sagt der Gartenbauer. Es erstaune ihn jedes Mal, wie engstirnig Behörden vorgingen.

Der Staat mische sich oft unnötig ein und vernichte Unsummen durch seinen Bürokratieeifer, konstatiert auch der liberale Aden.

Auch die gesetzlich verordneten Dokumentationspflichten sind Schuler ein Dorn im Auge. Er habe extra jemanden einarbeiten und abstellen müssen, der die Fahrten seiner Lkw dokumentiere. Viel Büroaufwand und Arbeitszeit erforderten auch statistische Aufzeichnungen zum Betriebsgeschehen Ein Nutzen daraus für die Gesellschaft sei kaum zu erkennen.

Die Auftragslage sei gut, allerdings mache der Nachwuchsmangel Sorgen. Den Trend, lieber zu studieren als ein Handwerk zu erlernen, kritisiert auch Aden: Facharbeiter verdienten oft genauso viel wie Akademiker. "Aber wenn man das Abitur hinterhergeworfen bekommt, ist es klar, dass jeder das Maximum mit einem Studium rausholen will." Sinnvoll sei das aber nicht immer. Die Bildungsqualität müsse dann zwangsläufig leiden.