Ein eingeschworenes Team, das zusammenbleiben möchte: Die Aktiven der Spielgemeinschaft Deißlingen-Lauffen. Foto: Müller

Spielgemeinschaft Deißlingen-Lauffen: Aktive wenden sich mit offnem Brief an die Verantwortlichen der SGD und des SVL.

Deißlingen-Lauffen - Für eine heftige Reaktion sorgte die Ankündigung der SG Deißlingen in der Abteilung Versammlung der Lauffener Fußballer, dass man die Spielgemeinschaft aufkündigen will. Das zeigt ein offener Brief der Aktiven, der auf Facebook zu finden ist.

Diese erste Reaktion auf die Ankündigung zeugt von großer Enttäuschung, selbst ein Boykott wird in dem Brief in Erwägung gezogen. Inzwischen scheinen sich die Gemüter allerdings etwas beruhigt zu haben.

Die Mitglieder der beiden aktiven Mannschaften und der A-Jugend hatten sich zusammengesetzt und ihre Sorge formuliert. In dem Brief heißt es wörtlich: "Wie aus heiterem Himmel erreichte uns am vergangenen Donnerstag die Nachricht, dass die Spielgemeinschaft der SGD und des SVL zur Saison 17/18, sowohl im Bereich der Aktiven als auch in allen Jugendbereichen, aufgekündigt wird.

Die Verwunderung über diese Entscheidung, in die wir in keiner Weise einbezogen wurden, ist inzwischen bloßem Entsetzen gewichen. Schließlich sind die Konsequenzen der Aufkündigung weitreichend: Ohne die Spielgemeinschaft wird es beispielsweise in einigen Altersklassen keine Jugendmannschaft mehr geben, wodurch viele Kinder und Jugendliche gezwungen sein werden, zu benachbarten Vereinen zu wechseln oder gar mit dem Fußball aufzuhören.

Nicht zuletzt betrifft diese Kündigung aber natürlich auch uns Spieler der beiden aktiven Mannschaften. In den vergangenen Spielzeiten ist hier ein Team aus zwei separaten Vereinen zusammengewachsen, welches sich überhaupt nicht vorstellen kann, zukünftig wieder getrennte Wege zu gehen. Jeder einzelne Spieler von uns ist froh und stolz, für die Spielgemeinschaft Deisslingen-Lauffen spielen zu dürfen – und das wollen wir auch in Zukunft tun!

Wir erachten die Spielgemeinschaft daher nicht nur als sportlich sinnvoll, sondern auch als alternativlos! Aus diesem Grund haben sich die Spieler der beiden aktiven Mannschaften und der A-Jugend am heutigen Tage zusammengesetzt, um das weitere Vorgehen und die Maßnahmen unsererseits abzusprechen. Ein Teil dieser Maßnahmen ist dieser offene Brief, mit dem wir unseren Standpunkt öffentlich kundtun wollen!

Dieser Standpunkt ist im Grunde ganz einfach: Wir sprechen uns einstimmig und zu 100 Prozent für ein Fortbestehen der Spielgemeinschaft Deisslingen-Lauffen aus! Die Gründe für die Aufkündigung dieser Zusammenarbeit sind für uns weder vollständig transparent noch in irgendeiner Weise nachvollziehbar. Um die Frage nach den Ursachen oder der Schuld an diesem gravierenden Beschluss geht es uns hier aber auch nicht. Wir sind absolut davon überzeugt, dass wir alle in der Vergangenheit nicht gänzlich fehlerfrei gehandelt haben.

Genau so überzeugt sind wir aber von der Tatsache, dass beide Vereine von einer weiteren Zusammenarbeit sowohl sportlich als auch finanziell profitieren können. Wir haben in allen Jugendbereichen und in beiden aktiven Mannschaften viele talentierte und engagierte Spieler. Und wir haben in absehbarer Zeit ein Sportgelände mit mehreren Sportplätzen und zwei Vereinsheimen. Es wäre doch fast schon absurd, wenn wir mit diesen optimalen Voraussetzungen nicht eine Lösung finden würden, von der alle profitieren.

Wir fordern also dazu auf: Arbeiten wir zukünftig mit- statt gegeneinander! Arbeiten wir für die Spielgemeinschaft - statt nur für den SVL oder die SGD! Denn nur gemeinsam werden wir die Zukunft erfolgreich gestalten können!"

Dann folgte in dem Brief der Beschluss beider aktiver Mannschaften den Spiel- und Trainingsbetrieb auf unbestimmte Zeit niederzulegen. Und weiter: "Wir bedauern diesen Schritt, erachten ihn aber als alternativlos. Der Boykott wird solange andauern, bis uns eine vernünftige Lösung vorliegt, mit der die Spielgemeinschaft auch über diese Saison hinaus fortbestehen wird."

Aber die Spieler setzen dennoch weiter auf Verständigung: "Wir schlagen vor, diese Lösung in einer zeitnahen gemeinsamen Versammlung mit allen Funktionären und Spielern der SGM zu erörtern. Lasst uns diese Aufkündigung als letzten Warnschuss verstehen, dass nun endlich ein Umdenken stattfinden muss:"

Inzwischen hat sich die Stimmung unter den Spielern allerdings wieder ein wenig beruhigt. Mit einem Zusatz, der am Samstagabend eingestellt wurde, wird der Boykott zurückgezogen.

"Nachdem heute (Samstag. d. Red.) schon viel diskutiert wurde, steht nun fest, dass beide Vereine und Spieler in der kommenden Woche endlich zusammen sitzen werden und eine Lösung finden wollen." Deshalb werde der Spielbetrieb fortgeführt und am gestrigen Sonntag das Spiel gegen Oberbaldingen auf dem Fürsten bestritten

Soweit die Aktiven. Nun sind die Verantwortlichen beider Vereine gefordert, eine Verständigung zu finden und Unstimmigkeiten auszuräumen.