In feierlichem Rahmen wurde das neue LF 20/16-Fahrzeug am Samstag eingeweiht und der Feuerwehr offiziell übergeben. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr freut sich über neue Errungenschaft / Zur Optimierung der Ausrüstung fehlt jetzt nur noch eine Leiter

Deißlingen (shr). Es kommt nicht oft vor, dass eine freiwillige Feuerwehr innerhalb von drei Jahren zwei neue Fahrzeuge bekommt. Im Dezember 2007 bekam die Deißlinger Feuerwehr das Löschfahrzeug HLF 20/16. Jetzt wurde das neue Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 eingeweiht.Niemand hatte daran geglaubt, dass alles so schnell gehen würde. Ausgerechnet in der Wirtschaftskrise, in Zeiten knapper Gelder, bekam die Gemeinde den positiven Zuschussbescheid vom Land zugestellt.

Alle rauften sich zusammen Bürgermeister, Gemeinderäte und Feuerwehr. Auf einen Zuschuss von 91000 Euro wollte niemand verzichten. Zumal das alte Löschfahrzeug LF 16 Öl schon ins betagte Alter gekommen war. Vor 32 Jahren wurde das LF 16 Öl in Betrieb genommen, unter dem damaligen Kommandanten Eugen Blust und Kreisbrandmeister Hermann Schäfer. Alle wirkten zusammen.

Die Gemeinde, so Bürgermeister Ralf Ulbrich, habe mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Chance zur Erneuerung am Schopfe gepackt.

Viel Prominenz gab sich am Samstagabend bei der Feier für geladene Gäste die Ehre. Neben Landrat Wolf Rüdiger Michel waren Kreisbrandmeister Mario Rumpf, Stadtbrandmeister Rainer Müller, Bürgermeister a.D. Ernst Spadinger, der ehemalige Kreisbrandmeister Hermann Schäfer sowie eine Abordnung der freiwilligen Feuerwehr der Partnergemeinde Schmiedeberg mit ihrem Kommandanten Thomas Quinger zum Empfang gekommen. Feierlich umrahmte das Bläserensemble des Musikvereins Deißlingen den Abend.

Ulbrich betonte in seiner Ansprache, dass die Feuerwehr mit Fahrzeugen jetzt bestens ausgerüstet sei. Durchschnittlich komme die Wehr mit ihren 70 Mitgliedern auf 30 Einsätze im Jahr. Dafür sei neben einer fundierten Ausbildung gutes "Handwerkszeug" wichtig. Die Gewährleistung eines optimalen Ausrüstungsstands zeige auch die hohe Wertschätzung desGemeinderats für die Deißlinger Wehr. "Ihr ehrenamtliches Engagement für die Sicherheit aller Bürger ist nicht zu ersetzen", betonte Ulbrich.

So sei es letztlich keine Frage gewesen, angesichts der Zuschusschance trotz der schwersten Wirtschaftskrise nach dem Krieg richtig Geld in die Hand zu nehmen, um das 330 000 Euro teure neue Feuerwehrfahrzeug zu beschaffen.

Zum guten Schluss seiner Laudatio gab Ulbrich auch noch preis: "Ich weiß, dass die Wehr noch einen großen Wunsch hat." Erst mit einer neuen Leiter sei das Paket komplett. Als Symbol für die noch ausstehende Zugabe bekam Kommandant Klaus Zisterer schon mal eine Leiter aus Laugengebäck überreicht. Und natürlich die Autoschlüssel für die neue Errungenschaft.

Anschaulich verdeutlichte Zisterer den Werdegang von der Antragstellung bis zur Übergabe des Fahrzeugs. Dabei wurde deutlich, wie stark sich alle Beteiligten für die Beschaffung einsetzten. Auch Kreisbrandmeister Mario Rumpf sei dafür ein wichtiger Wegbegleiter gewesen.

Die Fahrzeugweihe wurde von Pfarrerin Rose Winkler, Pfarrer Edwin Stier und Diakon Elmar Schmeh vollzogen. Von den Feuerwehrkameraden der Partnergemeinde Schmiedeberg bekamen die Deißlinger und Lauffener Feuerwehrkameraden ein ganz besonderes Geschenk überreicht: Ein großes Deißlinger Wappen in Mosaikkunst vom Schmiedeberger Klaus-Peter Dyroff. Im Anschluss gab es reichlich Gelegenheit, das Fahrzeug genau in Augenschein zu nehmen. Bei einem gemütlichen Beisammensein gab es noch viel Gesprächsstoff bis spät in die Nacht.