Maischerz: Der "Ortsvorsteher von Lauffen" hat ganz oben seinen Platz gefunden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Maibaum: Ohne und mit Muskelkraft

Deißlingen/Lauffen (shr). Es war vor 34 Jahren, als sich in Deißlingen ein paar wackere Burschen aufmachten, einen Baum im Wald zu schlagen. Die Idee: einen Maibaum stellen. Natürlich gab es, wie Dieter Bippus, der Chef der Deißlinger Boomsteller erzählt, jede Menge zu erledigen.

Nach bayerischem Muster wurden Schilder von heimischen Betrieben gefertigt. Diese wurden von den entsprechenden Firmen gesponsert. Ein Kranz musste gebunden und eine Girlande gefertigt werden, die den Baum zusätzlich schmücken soll. Dieses Jahr wurde die 20 Meter hohe Tanne ohne große Muskelkraft von den Boomstellern in das dafür vorgesehene Loch gehievt. Dieser stolze Baum schmückt nun den ganzen Monat Mai die Deißlinger Ortsmitte.

Singen im Wonnemonat

Traditionell traf sich am 1. Mai der "Liederkranz" zum Singen unter dem Maibaum in der "Gupfen". Es war bereits zum 29. Mal. Trotz des trüben und regnerischen Wetters besang die stattliche Gruppe der Sänger den Wonnemonat unter Leitung von Ehrendirigentin Marianne Brunner.

Reichlich Beifall

In Lauffen wurde unter der Leitung von Paul Ott, dem Chef der Lauffener Boomsteller, ein Maibaum gestellt. Der Musikverein Lauffen ließ es sich nehmen, bei dem Fest aufzuspielen. Seit 14 Jahren existiert diese Tradition. Die mehr als 20 Boomsteller platzierten mit reiner Muskelkraft die 20 Meter Tanne in das Loch am Zimmerplatz und bekamen dafür von den zahlreichen Zaungästen reichlich Beifall.

Als die Tanne festverkeilt war, wurden Schilder und Girlande angebracht. Doch die Burschen, allesamt gestandene "Mannsleit", waren noch nicht fertig. Die oberste Tafel zeigt normalerweise immer das Wappen von Lauffen, doch seit Samstagnachmittag ziert das Konterfei von Karl Heinz Maier den Baum mit dem Titel "Ortsvorsteher von Lauffen". Es bleibt zu hoffen, dass dieser Maischerz nicht missverstanden wird.