Auf einem historischen Brett aus dem Jahr 1882 (oben links) sind die Namen der damaligen Handwerker zu finden. Weit gediehen ist die Baustelle dank des großen Einsatzes einiger DRK-Mitglieder. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Räte auf Ortstermin an der zukünftigen DRK-Begegnungsstätte / Weitere Helfer werden gebraucht

Von Siegfried Reinhardt

Deißlingen. Am Dienstag konnten sich die Deißlinger Gemeinderäte über den derzeitigen Stand der zukünftigen DRK-Begegnungsstätte informieren. Wer vor ein paar Wochen, bei einem Tag der "offenen Baustelle" vorbeigeschaut hat, dürfte nun erstaunt sein, was alles geschaffen wurde.

Die neuen Fenster sind drin, das große Scheunentor ist ausgewechselt. Auch zieren neue rote Dachziegel.

Bislang, so Bürgermeister Ralf Ulbrich, haben die Verantwortlichen des DRK knapp 6000 Stunden an Eigenleistung erbracht. Wenn man dabei bedenke, dass die Kernmannschaft aus lediglich fünf Mann bestehe, eine enorme Leistung. Bislang habe die Gemeinde 445 000 Euro ausgegeben. Dies bedeute eine leichte Kostenüberschreitung von sechs bis sieben Prozent. Bis zu den Sommerferien, erfuhren die Räte, soll nun der Grundputz auf die Außenfassade aufgetragen werden. Danach komme dann der Feinputz.

Nach den Sommerferien werde der Rohbau innen fertig sein, so dass mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Schlussendlich soll bis Ende 2016 alles fertig sein. Der Zeitplan steht. Ein Brett auf dem sich die historischen Handwerker verewigt haben, sei auch entdeckt worden. Dieses Brett oder Balken soll einen besonderen Platz in dem Gebäude erhalten.

Auch würde es das DRK gerne sehen, wenn sich noch mehr Bürger oder Gemeinderäte entweder persönlich oder aber mit einer Spende am Projekt beteiligten. Diesen Appell gab der Deißlinger Schultes schmunzelnd gleich an die Räte weiter.

Am Ratstisch im Hagestall wurde die Sitzung dann mit anderen Themen fortgesetzt. Nachdem in der Sitzung vor zwei Wochen eine informelle Bauvoranfrage abgelehnt und zur Überarbeitung zurückgeben worden war, stand diese erneut auf der Tagesordnung.

Es handelt sich hierbei um die Aufstockung eines Wohnhauses. Hierbei wird eine weitere Wohneinheit im Dachspitz über der Dachwohnung gebaut.

Die erste Variante erschien den Räten zu wuchtig. Nun hatten die Bauherren und der Architekt deutliche Verbesserungen vorgenommen. Auch das Kreisbauamt habe, so Hauptamtsleiter Herbert Traxler, sein Zustimmung signalisiert, sollte der Gemeinderat zustimmen.

Die Räte stimmten den vorgelegten Plänen zu, allerdings mit der Maßgabe, dass statt eines Flachdaches ein um etwa 20 bis 25 Zentimeter nach vorn geneigtes Schleppdach eingeplant werde.

Mit einem Bebauungsplan befassten sich die Gemeinderäte im Anschluss. Matthias Haehnig vom Architekturbüro Haehnig/Gemmeke aus Tübingen war nach Deißlingen zur Sitzung eingeladen worden.

Das Büro hatte im vergangenen Jahr im nicht offenen städtebaulichen Planungswettbewerb "Ortsmitte Deißlingen" den ersten Preis gewonnen. Haehnig trug den Räten das überarbeitete Konzept, mit Anregungen der Bürger aus der Ortsmitte vor.

Es ist eine Bürgerinformation durchgeführt und eine Anhörung der "Träger öffentlicher Belange" in die Wege geleitet.

Viel Grün wird die neue Ortsmitte prägen. Für Karin Schmeh war es besonders wichtig, dass der Neckar zugänglich gemacht wird. Dies werde gewährleistet sein. Man ist zuversichtlich dass mit den ersten Maßnahmen Anfang des nächsten Jahres begonnen werden könnte. Dem Aufstellungsbeschluss für den "Bebauungsplan Ortsmitte" wurde zugestimmt.