Nachdem die Gemeinde mit der ENRW einen günstigen Einkaufspreis fürs Erdgas ausgehandelt hat, sind auch positive finanzielle Auswirkungen für die Nutzer der von der Heizzentrale ausgehenden Deißlinger Nahwärmeversorgung zu erwarten. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Bei Dienstagsitzung geben viele Themen Anlass zu Nachfragen und Anregungen

Bürgermeisterwahl in Deißlingen ist am 4. Dezember. Die Stellenausschreibung in den einschlägigen Organen gibt es am 16. (Staatsanzeiger), 17. (Tageszeitungen) und am 22. September (Amtsblatt).

Deißlingen (wis). Auch der doppelte fliegende Wechsel in der SPD-Fraktion zum 1. August wurde in der Gemeinderatssitzung am Dienstag in aller Kürze bestätigt. Wie berichtet, tritt Anja Stumpf als Schulsozialarbeiterin in Gemeindedienste und kann deshalb nicht mehr am Ratstisch agieren. Laut Wahlergebnis vom 25. Mai 2014 ist Gerhard Stern ihr Nachfolger. Manfred Sorg, der bald den 68. Geburtstag feiern kann, hat mit Hinweis auf sein Alter beantragt, aus privaten Gründen das Gremium verlassen zu dürfen. Ein Ausscheiden eines Ratsmitglieds während der Amtsperiode ist laut Gemeindeordnung aus "wichtigem Grund" möglich. Ein solcher liegt auch dann vor, wenn ein Bürger älter als 62 ist. Nachfolgerin ist nach dem Kommunalwahlergebnis Renate Tappe.

Kleinere Dinge, damit aber noch lange keine puren "Kleinigkeiten", standen auf der weiteren Tagesordnung der öffentlichen Sitzung am Dienstag. Einen günstigen Preis habe man für die Erdgaslieferung an die Heizzentrale aushandeln können. Bei drei Anbietern habe die ENRW das günstigste Angebot abgegeben. Damit könne auch der Preis für die Nahwärmeversorgung günstiger kalkuliert werden, verspricht Gemeindepfleger Daniel Bayer.

Die Deißlinger Heizzentrale wird mit einem Holzhackschnitzelkessel mit einem Blockheizkraftwerk und einem Spitzenlastgaskessel betrieben. Der Gasanteil an der Wärmeerzeugung beträgt etwa 40 Prozent.

Neben den offiziellen Tagesordnungspunkten bereicherten am Dienstag Gemeinderäte mit Anfragen und Anregungen das Thementableau.

So liegt Anja Stumpf im Sinne der Etikette "jugendgerechte Kommune" eine bessere Etablierung der offenen Jugendarbeit am Herzen als wichtige Ergänzung zu den Angeboten der Vereine. Bürgermeister Ralf Ulbrich verspricht eine konzeptionelle Aufarbeitung des Themas. Entscheidungen dazu soll es dann 2017 geben.

Dietmar Kargoll (CDU) beanstandet den schlechten Überblick für ausfahrende Kraftfahrer beim Rot-Kreuz-Haus an der Ecke Wilhelm-/Bahnhofstraße. Von verstärktem Heckenschnitt im Bereich der Seniorenresidenz bis zur Einrichtung einer 30er-Zone wurden mögliche Verbesserungsmaßnahmen diskutiert. Alexander Röhrle (DUL) verwies beim Thema auf den Bereich Bahnhofstraße/Allgaiers Garten, wo seit geraumer Zeit ein Transporter in gefährlicher Weise die Sicht versperre. Ulbrich regte an, mit dem Fahrzeugbesitzer das Gespräch zu suchen und ihm nahezulegen, einen anderen Stellplatz zu suchen.

Dem Lauffener Ortsvorsteher Karl-Heinz Maier ist das schlechte Geläuf am Grüngutplatz in Deißlingen ein Dorn im Auge. In Frage gestellt wurde in der jüngsten Sitzung, ob die von Ortsbaumeister Rainer Braun beschriebene bisherige Praxis, immer wieder mal den Dreck abzuziehen und zu schottern, genügen kann. Man werde mal die Kosten für eine Asphaltierung checken lassen, versprach der Schultes.

Bernd Angst (SPD) ist weiter ungeduldig, was die längst versprochenen Verbesserungen für Radfahrer betrifft. Entlang innerörtlicher Hauptstraßen soll es Fahrbahnmarkierungen geben. Der Bürgermeister sagt, dass dies noch eine Weile dauern könne, da die Markierungsfirmen überbelegt seien.

Für das neuralgische Stück zwischen Bühlingen und Hochhalden sollen indes Ingenieure planen. Allerdings zeigt sich das Vorhaben in der relativ engen Gefällstrecke deutlich komplizierter als es von der Straßenbauverwaltung zunächst eingestuft wurde. Deshalb steht auch erneut die Kostenfrage im Raum.

Ralf Ulbrich servierte schließlich noch einen Lösungsvorschlag für die Behebung der maroden Heizungssituation im Bauhof. Für 40 000 Euro soll eine Gas-Brennwert-Therme statt der kombinierten Gas-/Stückholzheizung, deren Wiederingangsetzung etwa 90 000 Euro kosten würde, Wirkung zeigen. Das Ziel Nahwärme bleibt für den Bauhof ohnehin im Hinterkopf. Dafür müsste aber erst einmal ein Anschlussweg zum Gebiet Fronhof geschaffen werden.