Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera verweisen auf wärmetechnische Schwachstellen in einem Gebäude. Mit einer guten Dämmung und intelligenten Regelungen kann der Energieverbrauch spürbar gesenkt werden. Fotos: TÜV Rheinland/LGA, Warmuth, Weigel Foto: Schwarzwälder-Bote

Deißlinger blicken auf erste Erfolge / Klimaschutz ein wichtiges Anliegen

Von Denise Palik

Deißlingen. Den ersten Klimaschutzbericht stellte Ortsbaumeister Rainer Braun dem Gemeinderat vor. Einige Maßnahmen wurden auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gemeinde bereits realisiert.

Braun übernahm die Vorstellung des Berichts für Max Hugger, der bei der Gemeinde für Belange des Umweltschutzes erster Ansprechpartner ist. Zum Thema Erfassung von Energieverbräuchen und der Anpassung entsprechender Einstellungen verwies Braun darauf, dass man durch die Gebäude gegangen sei, um die Stromverbräuche zu hinterfragen. Dies auch mit der Maßgabe, Geräte auszustecken oder abzuschalten, damit kein Permanentstromverbrauch entstehe. Darüber hinaus seien die Heizungseinstellungen geprüft und, wo möglich, reduziert worden. "Es wurden Boiler gefunden, die die ganze Woche gelaufen sind", berichtete Braun. Dort habe man jetzt Zeitschaltuhren installiert.

Ein wichtiges Augenmerk gilt beim Klimaschutzkonzept auch der Einweisung des Personals. Hausmeister, Rathaus- und Kindergartenpersonal seien beim Thema intelligenter Energieverbrauch wichtige Protagonisten. Als Anreiz bekomme die kommunale Einrichtung mit den größten Verbesserungen in Zukunft einen Preis. "Der Gewinner des Jahres 2014 wird in den nächsten Wochen ermittelt", so Bürgermeister Ralf Ulbrich.

Auch bei der Umsetzung von Baumaßnahmen komme dem Aspekt Ressourcenschonung durch sparsamen Energieverbrauch eine große Bedeutung zu, wie der Ortsbaumeister betont. Die Dämmung von Heizungsleitungen, die Umstellung der Straßenbeleuchtung in einigen Bereichen auf LED, der Einbau zeitgesteuerter Lichtschalter in einem Mehrfamilienhaus in der Fritz-Kiehn-Straße und von Umwälzpumpen in kommunalen Gebäuden, die Einrichtung der Strom-Tankstelle für Elektrofahrzeuge vor dem Rathaus und die Realisierung einer automatischen Entaschung in der Nahwärmeversorgungsanlage sind hierzu beispielsweise Stichworte.

In einem Schaubild wurde deutlich gemacht, wie viel Energie die Gemeinde Deißlingen durch die neuen Anstrengungen bereits eingespart hat. Bei der Straßenbeleuchtung ist das Resultat eklatant: 82 Prozent wurde in diesem Bereich weniger verbraucht.

Zu den positiven Ergebnissen hatten einige Gemeinderäte Fragen. Karin Schmeh (CDU) wollte wissen, ob die Kindergartenkinder jetzt mit klammen Fingern spielen müssten. "Das ist nicht der Fall", beruhigte Braun. "Die Heizungseinstellungen wurden so verändert, dass sie am Wochenende und frühmorgens nicht mehr heizen. Zu den anderen Zeiten bleibt es wie gewohnt."