Josef Bronner informiert über Möglichkeiten des Einbruchsschutzes. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationsveranstaltung: Kommissar Josef Bronner rät zu bewusstem Einbruchsschutz

Deißlingen. Gute Nachrichten gab es jetzt für die Besucher des Informationsabends der Volksbank Deißlingen zur Einbruchsprävention: Immobilienbesitzer und Mieter können sich davor schützen, stellte Hauptkommissar Josef Bronner fest – und es gibt dafür sogar Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen.

Die Einbruchszahlen nehmen weiter zu

Die Einbruchzahlen steigen, aber Josef Bronner von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle machte deutlich, dass die Bürger nicht schutzlos sind. 93 Einbrüche in Wohnhäuser wurden 2015 im Kreis Rottweil gezählt, wobei die Aufklärungsrate lediglich bei 17 Prozent liegt. 80 Prozent aller erfolgreichen Einbrüche würden über ebenerdige, rückwärtige Fenster oder Terrassentüren verübt, sagte der Polizeibeamte.

Klare Folgerung aus diesem Sachverhalt: Gerade in diesen Bereichen müsse man vorsorgen. Er ermahnte Bauherren dringend, schon in der Planungsphase an den Einbruchschutz zu denken. Entsprechend aufgerüstete Türen und Fenster der so genannten Widerstandsklasse II verursachten nur geringe Mehrkosten – "und diese Kosten verteilen sich ja auf 40 Jahre."

Aber auch nachgerüstete Fenster, Türen, gesicherte Lichtschächte und weitere Vorkehrungen entfalteten eine gute Schutz-Wirkung.

Anhand von Videos zeigte Bronner auf, das zertifizierte Nachrüstungen Einbrecher wirksam abhalten. "Die Auffassung, dass der Einbrecher reinkommt, wenn er reinkommen will, stimmt einfach nicht. Man kann sich schützen", betonte Bronner.

Wichtig sei es auch, das persönliche Verhalten zu optimieren. "Haustür abschließen, kein Fenster auf Kipp, in der dunklen Jahreszeit das Licht an zwei Stellen im Haus brennen lassen", dann sei schon einiges erreicht.

Denn: Der Einbrecher gehe den Weg des geringsten Widerstandes, will unentdeckt bleiben, unternimmt nichts, was zu viel Krach verursacht oder zu lange dauert.

Wer sein Haus oder die Wohnung nachrüsten wolle, der erhalte sogar Unterstützung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), so der Prokurist der Volksbank Deißlingen, Gerold Braun. Anschließend zeigte er die einzelnen Fördermöglichkeiten auf. Direkte Zuschüsse bis zu 1500 Euro seien möglich, oder auch verbilligte Darlehen mit Zinssätzen unter einem Prozent.

"Besonders sinnvoll ist es, in den Einbruchschutz zu investieren, wenn man ohnehin energetisch saniert oder am Programm für Barriere-Reduzierung teilnimmt", riet er zu kombinierten Lösungen.

Experten checken die Immobilie

Referent Bronner machte auf das Beratungsprogramm der Polizei aufmerksam: "Wir checken Ihre Immobilie kostenlos vor Ort und sagen Ihnen ganz neutral, was Sie machen können und sollten." Die Beratung über die Fördermöglichkeiten sei ebenfalls kostenlos, ergänzte Braun.

Klares Fazit der beiden also: Man kann sich gut schützen, wenn man die Initiative ergreift. Und Zuschüsse gibt’s obendrein.