Bürgermeister Ralf Ulbrich (links) und Brückenbauer-Chef Egon Kalbacher (rechts) beim Vor-Ort-Termin im Gespräch mit der neuen Deißlinger Ärztin Karin Lamprecht und ihrem Kollegen Wolfgang Steffen. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreter von Gemeinde und Einrichtungen im Gespräch mit Medizinern der neu eingerichteten Praxis

Deißlingen (shr). Auf Einladung des Mediziners Wolfgang Steffen konnten sich Gemeinde- und Ortschaftsrat und Vertreter von Einrichtungen ein Bild von der neuen Deißlinger Hausarztpraxis in der Pfarrer-Huber-Straße 2 machen. Dass – auch angesichts der schwierigen Situation der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum – die neue Hausarztpraxis im Januar in der Rottweiler Straße ihre Pforten öffnen konnte, sei nicht zuletzt dem großen Engagement der Gemeinde Deißlingen zu verdanken. "Ohne die Unterstützung der Gemeinde und der Volksbank Deißlingen wäre alles um ein Vielfaches schwieriger gewesen", dankte Steffen den örtlichen Protagonisten.

Zusammen mit Karin Lamprecht, Fachärztin für Allgemeinmedizin, betreibt Steffen die Praxis. Unterstützt werden die Ärzte durch ein Team von fünf Arzthelferinnen. Dies sind Claudia Flesch, Anja Holzer, Gertrud Wiedmann, Helga Peiker und Janin Riedlinger. Wolfgang Steffen, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, freut sich, dass die Praxis in Deißlingen gut angenommen wird. "Die Resonanz sei sehr positiv". Wichtig für ihn und seine Kollegin sei am neuen Standort auch die Kooperation mit anderen Ärzten in Deißlingen und der Region. Auch auf die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinigungen wie den Brückenbauern oder mit der Seniorenresidenz St. Laurentius werde viel Wert gelegt, betont der Mediziner.

Bürgermeister Ralf Ulbrich betonte, dass es wichtig gewesen sei die Lücke, die der Arzt Pfitzinger hinterlassen hatte, zu schließen. "Wir haben im Wettbewerb wieder ein Stück gewonnen, um uns als Standort positiv zu positionieren." Einig ist man sich ohnehin, dass die Gesundheitsvorsorge gerade im ländlichen Raum einen hohen Stellenwert haben sollte.

Entsprechend bemüht sich auch der Landkreis Rottweil um Rezepte für einen weiteren Lückenschluss. Dabei helfen soll unter anderem eine Studie der Uni Heidelberg über die vorhandene Versorgungsstruktur und daraus zu ziehende Schlüsse. Es sei doch sehr alarmierend, dass ein Drittel der Ärzte über 60 Jahre alt sei und damit in acht bis maximal zehn Jahren in Rente gehe. Davon sei jede dritte Praxis betroffen, wurde bei der Diskussion der Kommunalpolitiker mit den beiden Medizinern betont.