Gut vorbereitet ging es an den Aufstieg. Foto: Möller

In Norditalien begaben sich Klettersportler des DAV Nagold auf eine 4000er-Tour. Es wurden gleich mehrere Gipfel bestiegen.

Zusammen mit den beiden Tourenleitern Markus Kehle und Matthias Seeger machten sich sechs gut vorbereitete Bergbegeisterte auf den Weg nach Alagna, einem kleinen Bergdörfchen in Norditalien. Den Aufstieg zur 3647 Meter hoch gelegenen Refugio Gnifetti erleichterten sich die Bergsteiger mit der Seilbahn. So waren nach der relativ langen Autoanfahrt in zwei Stunden nur noch zwei Gletscherquerungen und knapp 400 Höhenmeter zu überwinden.

Die Refugio Gnifetti stellte für die Mitglieder des DAV Nagold für die nächsten drei Nächte die Ausgangsbasis für ihre Touren dar. Auf dieser Hütte muss kein Bergsteiger hungrig zu Bett gehen, das Vier-Gänge Menü erinnerte eher an gute italienische Gastronomie im Tal, als an eine vom Helikopter versorgte Hütte am Gletscherrand.

Unruhiger Schlaf

Für die Nacht wartet die Hütte für die Nagolder mit einem Achter-Zimmer auf. Aber Schlaf ist in dieser Höhe nicht so erholsam wie im Tal, leichte Kopfschmerzen und unruhiger Schlaf gehören häufig zum Standard.

Für den ersten Tourentag stand die Vincent Pyramide mit 4215 Meter Höhe auf dem Programm, die die DAV-ler in zwei Seilschaften bezwungen haben. Die Distanz war mit 2,5 Kilometer nicht weit, jedoch ist Gehen in dieser Höhe sehr viel anstrengender als Zuhause und zudem mussten mit Steigeisen an den Beinen auch 600 Höhenmeter überwunden werden. Für einige Teilnehmer war die Vincent-Pyramide ein besonderes Highlight: Es wart ihr erster 4000er!

Am zweiten Tourentag stand eigentlich die Besteigung der Signalkuppe in 4554 Meter Höhe auf dem Programm. Leider gab es in der Nacht jedoch einen nicht vorhergesagten massiven Wetterumschwung mit Sturm und Gewitter, so dass sich die Gruppe nicht wie geplant um 5 Uhr auf den Weg zur höchstgelegenen Hütte auf der Signalkuppe machen konnte. Nach Abwarten mit Wetterbeobachtung und Lageeinschätzung machten sich die motivierten Bergsportler dann um 8.45 Uhr auf den Weg zu den Alternativ-Gipfeln Balmenhorn (4167 Meter) und Schwarzhorn (4322 Meter).

50 Meter lange und steile Eisflanke

Das Schwarzhorn hat neben seiner Höhe von 4322 Metern einen weiteren besonderen Reiz. Eine 50 Meter lange und steile Eisflanke, die an einem zuvor von den Tourenleitern gelegten Fixseil durchstiegen wurde. Der Gipfel belohnte die Kletterer mit einer herrlichen Aussicht, da sich das Wetter mittlerweile deutlich gebessert hatte. Trotz der Wetterwidrigkeiten zu Beginn des Tages und damit verbundenen Umplanungen war die Gruppe am Ende des Tages sehr glücklich mit den Erlebnissen und eindrucksvollen Gipfeln.

Der Abreisetag wurde vom Wetter ähnlich eingeläutet wie der Tag zuvor, allerdings waren die schlechten Bedingungen für den Weg ins Tal nicht so risikobehaftet. Auf dem Weg zurück nach Nagold legten die Bergsportler zur Mittagspause noch einen Halt am Lago Maggiore ein, um den Hunger für die Heimfahrt zu stillen. Am Abend sind alle Bergsteiger wieder wohlbehalten und gesund zuhause angekommen.