Während im Westen der Ölschiefer-Abbau zu Ende geht, wird er im neuen Ostfeld jenseits des Tunnels vorbereitet. Foto: Kraft Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Andreas Junginger informiert Gemeinderat über Ölschiefer-Abbau und Renaturierung

"Bis Ende 2018 soll die Renaturierung des Ölschieferbruchs abgeschlossen sein", so Andreas Junginger, Leiter Gewinnungsgebiete bei Holcim. In der Sitzung des Dautmerger Gemeinderats stellte er die Renaturierungsmaßnahmen vor, die dieses Jahr noch vorgesehen sind.

Dautmergen. Junginger betonte, der ursprüngliche Plan sei 1996, also vor mehr als 20 Jahren erstellt worden, und könne "so zwar nicht mehr eins zu eins, aber noch in ganz ähnlicher Form umgesetzt werden".

Zunächst war die komplette Auffüllung des Abbaugebiets vorgesehen, nun soll es zu einem flachen Tal umgestaltet werden. Die Wasserhaltung soll laut Junginger nach "außen" verlegt werden, das heißt ganz in den Westen. Das Abbaugebiet soll mit unbelasteter Erde und Ölschiefer wieder aufgefüllt werden.

Junginger: "Es kommt das wieder rein, was vorher drin war." Der bei der Schlichem-Renaturierung angefallene Rest-Humus soll als oberste Schicht verwendet werden. Dies werde zur "Steigerung der Qualität des Bodens beitragen".

Die nach der Renaturierung entstandenen Flächen sollen wieder als Ackerland genutzt werden. Junginger betonte, dass es Ackerland sei und bleibe, nur dass das Gebiet jetzt ein bisschen tiefer liegen werde als vor dem Abbau des Ölschiefers.

Die jetzige Wasserstelle im Abbaufeld soll zu einem Teich umgestaltet werden. Der Teich soll eine Tiefe von sechs Metern haben und Rückhaltevolumen bei möglichen Überläufen der Schlichem bringen. Der momentane Abfluss des Teichs wird bei der Rekultivierung entfernt.

Über dem verbleibenden Kaltluftgraben befindet sich eine Brücke um diesen nach der Renaturierung überqueren zu können. Entlang dieses Kaltluftgrabens sollen Büsche gesetzt werden, und an den Grundstücken am Balinger Weg will Holcim Streuobstbäume pflanzen.

Der Übergang von den bereits renaturierten Flächen und denen, die noch renaturiert werden müssen, soll fließend sein. Im Herbst 2017 sollen Hecken und Gehölze gepflanzt werden sowie die künftige Grundstücksaufteilung erfolgen.

Des Weiteren soll das Wegenetz in Richtung Dormettingen weiter ausgebaut werden, und eine Betriebstankstelle soll fürs neue Abbaugebiet Ost gebaut werden.

Junginger kündigte ebenfalls an, dass der Balinger Weg von Mitte April bis Ende Oktober immer wieder kurzzeitig gesperrt werden müsse, so dass gefahrlos Sprengungen durchgeführt werden könnten. "Momentan sind diese nicht nötig, da noch Material vorhanden ist. Frühestens im Mai werde aber neues benötigt", betonte er.