Die Kreuzung am Rathaus wird in der Grobstudie als besonders gefährlich eingestuft, ein Umbau empfohlen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde bewirbt sich um Aufnahme in das Landessanierungsprogramm / Grobanalyse der STEG

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Die Gemeinde wird sich um Aufnahme in das Landessanierungsprogramm bewerben. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, einen entsprechenden Antrag einzureichen.

Mit einer Entscheidung ist im April 2015 zu rechnen, wobei die Gemeinde nicht davon ausgeht, gleich im ersten Anlauf einen positiven Bescheid zu erhalten. Das würde sozusagen auch gar nicht in die mittelfristige Finanzplanung passen, denn in den kommenden zwei Jahren sind die verfügbaren Mittel der Gemeinde für die Erweiterung des Kindergartens und die Errichtung des Freizeitgebietes Hofäcker eingeplant. Aber um für 2017 oder 2018 realistische Chancen auf Zuteilung zu erlangen, muss vorausgedacht werden.

Die Grobanalyse der Stadtentwicklungsgesellschaft STEG definiert das Sanierungsgebiet in der Hauptsache entlang der Vorderen Straße und der Wilhelm-Feder Straße, dem zentralen Teil der Villinger Straße mit einem Abstecher an der Zinkenstraße, westliche Seite, sowie bis zur Schule und entlang der Deißlinger Straße. Strukturelle und funktionale Mängel finden sich hier zuhauf.

Die Grobanalyse führt zahlreiche Leerstände oder von Leerstand bedrohte Gebäude auf, zudem mindergenutzte Flächen etwa im Bereich der Schule und entlang der Ortsdurchfahrt. Um es positiv zu wenden: Es besteht laut Expertise "hohes Innenentwicklungspotenzial". Die funktionalen Mängel durch die unbefriedigende bauliche Situation zeigen sich in mannigfaltiger Ausprägung: Das hohe Verkehrsaufkommen führt zu Immissionsbelästigungen entlang der Ortsdurchfahrt. Bemängelt werden auch die gefährliche Kreuzung unterhalb des alten Pfarrhauses, die unausgeprägte oder fehlende Gestaltung der Fußwege im Ortskern zusammen mit Engstellen im Gehwegbereich und fehlende und ungeordnete Parkplätze.

Mit der Feststellung, dass Querungshilfen fehlen und somit die Verbindung der Versorgungsfunktionen im Ort leidet, spricht die Analyse ein Thema an, das seit Jahren im Ort heiß diskutiert wird, nämlich die fehlende Fußgängerampel an der Vorderen Straße. Zum Teil, so bemängelt die Studie, würden öffentliche Flächen privat genutzt, zum Teil seien diese Flächen auch gestalterisch in das Privatgrundstück einbezogen. Mit klar definierten Zielen und einem umfangreichen Maßnahmenkonzept soll das Zentrum aufgewertet werden. Dazu sind erhebliche Investitionen notwendig, die in einer ersten Übersicht mit 3,8 Millionen Euro beziffert werden. Davon hätte die Gemeinde 1,5 Millionen Euro aufzubringen, während der Anteil der Städtebauförderung bei 2,27 Millionen Euro liegen würde.