Kommunales: Diskussion entbrennt um die Neuanschaffung eines Unterstandes für Krippenwagen des Familienzentrums

Dauchingen (spr). Eigentlich war der Tagesordnungspunkt Neuanschaffung eines Unterstandes für Krippenwagen des Familienzentrums St. Franziskus einigermaßen unverdächtig, kontrovers diskutiert zu werden. Doch es entspann sich eine bemerkenswerte Diskussion mit dem Ergebnis, dem Wunsch des Zentrums nicht zu entsprechen.

Die Sachlage stellt sich gemäß der Vorlage der Verwaltung so dar: Das Familienzentrum hat vor einiger Zeit einen Kinderbus für sechs Kleinkinder gespendet bekommen. Dieser wird aktuell im Flur der "Alten Schule" abgestellt und muss dazu über die Hauseingangstreppe getragen werden. Der Abstellplatz im Flur sei nach Mitteilung des Familienzentrums nicht ideal und zudem unpraktisch.

Da der Kindergarten nun ein ähnliches Fahrzeug für sechs Kinder anschaffen möchte, soll nach dem Wunsch des Zentrums ein Abstellschuppen auf dem Grundstück des gegenüberliegenden Pfarrhauses gebaut werden. Für dieses Gerätehaus liegt ein Angebot der Firma Bauer aus Dauchingen über etwa 5000 Euro vor. Die Kirchengemeinde "An der Eschach" habe als Verpächter des Grundstücks die Genehmigung zum Bau mündlich bereits in Aussicht gestellt.

Die Diskussion um die außerplanmäßige Ausgabe startete Günther Haffa mit der Frage, warum überhaupt Kinderbusse gebraucht würden. Mathias Schleicher sagte, dass es den Kinderbus bereits seit vier Jahren gebe. Daraufhin kritisierten die Ratsmitgliedern, dass das Thema ja während der Planungsphase des Neubaus des Familienzentrums hätte angesprochen werden können. Bürgermeister Torben Dorn sagte, man habe mehr als ein Jahr lang intensiv geplant. Die fehlende Unterstellmöglichkeit sei nie angesprochen worden.

Auf die Frage, ob die Kirche als Träger nicht eine Garage zur Verfügung stellen könne antwortete Sachbearbeiter Gerhard Stier, dass die Garagen vermietet seien. "Die Kirche kassiert also Miete und wir sollen für 5000 Euro bauen", entfuhr es Schleicher. Dorn fügte an: "Mal sehen, was das Kifaz als Nächstes gespendet bekommt und was wir dann bauen sollen." Auch Horst Frank sprach von einem "typischen Wunschkonzert", dem er nicht folgen könne.

Ursula Heiser und Meinrad Gönner äußerten Verständnis für das Anliegen der Erzieher und lobten deren Engagement. Da nun mal Kinder betreut werden, die keine lange Strecken laufen können, brauche man die Kinderbusse und in der Folge Unterstellmöglichkeiten. Das konnten die übrigen Ratsmitglieder zwar nachvollziehen, es änderte aber nichts an deren Einschätzung, dass die Kirche sich als Träger bei der Beschaffung eines zweiten Wagens doch selber um die Unterstellmöglichkeit kümmern möge.