Die Astrid-Lindgren-Schule ist baulich in den vergangenen Jahren auf einem guten Stand gebracht worden – hier ein Foto vom Beginn der seinerzeitigen Sanierung des Foyers. Mit dem Bau einer Verteilerküche könnten weitere Investitionen bereits mittelfristig anstehen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Verlässliche Ganztagesbetreuung für Grundschüler / Zwei Gruppen mit Kleinkindplätzen

Die Gemeinde organisiert Teile der Kinderbetreuung im Ort neu. Ziel ist die Flexibilisierung und damit besser zu steuernde Passgenauigkeit des Angebots.

Dauchingen. Konkret werden eine verlässliche Ganztagesbetreuung für Grundschüler umgesetzt und zwei Kindergartengruppen zur Schaffung von Kleinkindplätzen organisatorisch umgewandelt.

Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre sind die Kinderzahlen in Dauchingen im klassischen Kleinkindbetreuungsbereich (Vollendung des ersten Lebensjahres bis zum dritten Lebensjahr) in den Jahren 2015 bis 2017 um etwa ein Drittel gestiegen.

Dies führt dazu, dass die bisher vorgehaltenen 20 Kleinkindplätze (zwei Krippengruppen mit je zehn Plätzen) nicht mehr ausreichen, führte Bürgermeister Torben Dorn während der jüngsten Gemeinderatssitzung aus.

Zeitversetzt erhöht sich die Nachfrage von Ganztagesbetreuung bei den Grundschülern

Grundsätzlich sei diese Entwicklung ja positiv, hieß es aus dem Rat, da Kinder schließlich die Zukunft seien. In den vergangenen Jahren wurde die Ganztagesbetreuung von Kindergartenkindern bereits ausgebaut, aktuell verfügt das Familienzentrum über 30 Ganztagesplätze. Die steigende Zahl von Ganztagesplätzen im Kindergartenbereich wird zeitversetzt die Nachfrage von Ganztagesbetreuung bei den Grundschülern erhöhen, schätzt die Verwaltung.

Aktuell erfolgt die Ganztagesbetreuung von Grundschülern über 24 sogenannte Schülerhortplätze (derzeit 21 belegt) in zwei altersgemischten Kindergartengruppen. Die Gebühr für einen Platz beträgt gegenwärtig 120 Euro pro Monat. Die Öffnungszeiten dieser Gruppen betragen von Montag bis Donnerstag von 7 bis 16 Uhr und freitags bis 13 Uhr. Zudem gibt es das Angebot der Kernzeitbetreuung von 7 Uhr bis Schulbeginn (21 Anmeldungen, durchschnittlich 15 Schüler anwesend) sowie von Schulende bis 13.30 Uhr (24 Anmeldungen, durchschnittlich 17 Schüler anwesend) mit kommunalem Personal direkt an der Astrid-Lindgren-Schule.

Zielsetzung sei nun eine durchgängige Betreuung von Grundschulkindern direkt an der Astrid-Lindgren-Schule für den Zeitraum von 7 bis 17 Uhr an allen Wochentagen, also auch inklusive Freitag.

Dieser Wunsch wurde im Rahmen eines Bürgergesprächs zum Thema "Bildung und Betreuung" von mehreren betroffenen Eltern vorgebracht. Sofern die Grundschüler über die Mittagszeit nicht nach Hause gehen, ist ein kostenpflichtiges Mittagessen am Familienzentrum zwingender Bestandteil der verlässlichen Ganztagesbetreuung. Diese soll bis 13.30 Uhr durch die bestehende Kernzeitbetreuung und den regulären Schulunterricht erfolgen sowie im Zeitraum bis 17 Uhr über einen externen Dienstleister. Es wurden hierzu Angebote mit einer Platzkapazität von maximal 40 Schülern eingeholt. Während den etwa 13 Wochen Schulferien wird an sechs Wochen eine Ferienbetreuung für bis zu 30 Schüler, ebenfalls im Betreuungszeitraum von 7 bis 17 Uhr, jeweils von Montag bis Freitag inklusive Mittagessen im Familienzentrum, angeboten werden. Die Gebühr für dieses Betreuungsangebot, inklusive der Ferienbetreuung sowie exklusive den Kosten für das Mittagsessen wird 120 Euro pro Monat und Schüler betragen. Somit bleibt die Gebührenhöhe gleich wie bisher bei den Schülerhortgruppen, jedoch erweitert sich der Betreuungszeitraum deutlich, stellte Dorn dazu fest. Durch die Betreuung der Schulkinder an der Astrid-Lindgren-Schule werden im Familienzentrum Platzkapazitäten frei, welche für die Kleinkindbetreuung genutzt werden.

Der Gemeinderat stimmte der Einrichtung einer Nachmittagsbetreuung an der Astrid-Lindgren-Schule sowie der Annahme des Betreuungsangebots der Kita Profil gGmbH mit bis zu 40 Plätzen zu. Die Betreuungsgebühr wurde auf 120 Euro pro Monat festgelegt. Eine Erhöhung wurde an die Richtsätze der kommunalen Spitzenverbände in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Verbänden gekoppelt. Zudem wurde beschlossen, dass die beiden altersgemischten Schülerhortgruppen am Familienzentrum zum Januar 2018 in zwei altersgemischte Gruppen für Kinder von zwei bis sechs Jahren umgewandelt werden. Sollte das Mittagessen gut angenommen werden, wird die Verteilerküche und Mensa im KiFaz nicht mehr ausreichen. Es könne durchaus sein, dass man sich bereits mittelfristig mit der Einrichtung einer zweiten Verteilerküche, dann in der Schule, befassen müsse, stimmte Dorn die Ratsmitglieder auf weitere sich abzeichnende Investitionen ein.