Die Wohnanlage Löwen in Dauchingen: Für 2017 sind Zinszahlungen in Höhe von 77 000 Euro in den Haushalt eingestellt – die finanzieren sich aber aus den Mieteinnahmen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt 2017: Zinszahlungen seit 2011 deutlich reduziert / Kämmerer Stefan Reiser rechnet mit Erhöhung der Kreisumlage

Dauchingen (spr) . In der abschließenden Sitzung des Gemeinderates wurde der Haushaltsplan 2017 durch Kämmerer Stefan Reiser vorgestellt.

Mit einem Volumen in Höhe von 9,687 Millionen Euro handelt es sich um einen Übergangshaushalt. Gleichwohl finden sich im Entwurf eine Reihe interessanter Zahlen. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 8,342 Millionen Euro.

Der Entwurf sieht keine Neuverschuldung und auch keine Steuererhöhungen vor, wohl aber eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 415 000 Euro. Bei den Schulden, das bedeutet auch immer Zins- und Tilgungszahlungen, befindet sich die Gemeinde auf einem guten Weg, denn die Zinszahlungen haben sich seit 2011 jährlich kontinuierlich verringert. Mussten 2011 noch 111 000 Euro an Zinsen gezahlt werden, waren es ein Jahr später nur noch 94 000 Euro. In den Folgejahren reduzierte sich die Summe jeweils um etwa 7000 Euro. Wurden 2015 noch 73 127 Euro Zinsen bezahlt, müssen für 2017 nur noch 63 800 Euro eingeplant werden.

In der Gesamtdarstellung kommen noch die Zinsen für die Wohnanlage Löwen hinzu. Die betragen für 2017 etwa 77 000 Euro und liegen damit höher als die "normale" Verschuldung.

Da die Gemeinde diesen Zins und die Tilgung aber durch die Mieteinnahmen des Löwen deckt, handelt es sich um Schulden, die die finanzielle Handlungsfähigkeit nicht einschränken. Die Gesamt-Verschuldung, also die des Haushalts und des Löwen zusammen, soll in 2017 auf etwa 3,6 Millionen Euro sinken, wobei der Hauptteil dieser Summe auf die Finanzierung der Wohnanlage Löwen fällt. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 1,344 Millionen Euro. Damit liegt man in etwa in Höhe der Zuführung von 2014 und 2015.

Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt beläuft sich auf 640 150 Euro, aus Grundstücksverkäufen erwartet die Gemeinde 290 000 Euro. Die sich noch ergebende Lücke soll durch die Entnahme aus der Rücklage geschlossen werden.

Wichtige Rahmenbedingungen für die Haushaltsaufstellung bilden einerseits die Schlüsselzuweisungen vom Land, andererseits die Abgabe an den Kreis, die so genannte Kreisumlage.

Beide Werte kann die Gemeinde nicht beeinflussen. Bei der Kreisumlage rechnet Kämmerer Stefan Reiser mit einer Erhöhung um etwa 87 000 auf 1,389 Millionen Euro. Das wäre die höchste Zahlung nach 2012, als man 1,5 Millionen Euro abführen musste.

Gleichzeitig steigen die Schlüsselzuweisungen, also das Geld, das die Gemeinde vom Land pro Einwohner erhält. Für 2017 gibt es einen so genannten Grundkopfbetrag in Höhe von 1242 Euro. Dieser Satz ist seit 2011 beträchtlich gestiegen, seinerzeit gab es lediglich 921 Euro pro Einwohner. Hinzu kommt die kommunale Investitionspauschale je Einwohner, sie sinkt in 2017 allerdings um 9,50 Euro auf 72 Euro pro Kopf.

Anhand dieser Zahlen wird auch deutlich, warum es so wichtig ist, die Binnenverdichtung etwa durch den Bau von Mehrfamilienhäusern und die Aktivierung leer stehender Häuser voranzutreiben und die Einwohnerzahl mindestens stabil zu halten.