Die FZ Musikband unterhielt das Publikum mit rhythmisch anspruchsvollen Stücken. Fotos: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Festival: Anspruchsvolle Stücke gehören heute zum Repertoire vieler Kapellen in der Region

Einen fantastischen Abend bescherten Musiker aus der Region den Zuhörern in der Dauchinger Festhalle während des achten Musikfestivals der FZ Musikband.

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Die Gastgeber, die Welvert-Big-Band sowie "Schwansinn" zeigten die höchst kurzweilige Bandbreite des Blasmusik. Der Sound der FZ Musikband kann man nur als süffig bezeichnen. Grundlage des Klangbildes ist das mit sieben Musikern üppig besetzte Saxofon-Register, womit sich grundsätzlich ein geschmeidiger Glenn-Miller-Sound einstellt.

Wie schon in den vergangenen Jahren kam die Formation ohne Mann am Pult aus, denn Bandleader Detlef Bertsche nahm im Orchester als Posaunist Platz. Das Anzählen übernahm Drummer Peter Talanov, dessen unaufgeregter, sehr präziser Stil viel zum entspannten Drive der FZ-Band-Auftritte beiträgt.

Unterstützt von Gitarre, Keyboard und Bass ist damit die Basis gelegt, auch rhythmisch anspruchsvolle Stücke mit vielen Breaks und wechselnden Metren zu performen. "Pump it up", das Riff geht auf einen Klassiker von Elvis Costello zurück, geriet so schön treibend und mit Druck.

Bei "Walk the Dinosaurs" aus "Ice Age 3" überzeugten die schneidenden Sätze der Trompeten und Posaunen, und dass die Band auch im Vocalpart gut klingt zeigte sich bei "A night like this" mit Sängerin Tamara Schneider. Klar, dass die FZ Band erst nach einer Zugabe entlassen wurde.

Jazzigere Facette des Big-Band-Genres

Eine deutlich jazzigere Facette des Big-Band-Genres zeigte die Welvert-Band mit Bandleader Matthias Jakob am Schlagzeug. Die Truppe startete mit dem legendären "Birdland" aus der Feder von Joe Zawinul. Dieses Stück war der eindeutige Höhepunkt des Abends. Auch knapp 40 Jahre nach dem Erscheinen der LP "Heavy Wheather" hat dieses polyrhythmische Meisterstück nichts an Faszination und Gänsehaut-Feeling verloren. Die Welvert-Big-Band brachte es auf den Punkt genau rüber. Bei "Sing, sing sing" zeigte Jakob, dass er der führende Drummer in der Region ist. So wie weitere Solisten an Saxofon oder Trompete bei weiteren Klassikern zeigten, dass der Musikerpool der Big Band die besten Kräfte der Region vereint. Beim Gesangspart brillierten vor allem die Stücke von Frank Sinatra.

Nach der Umbaupause zeigte "Schwansinn", dass auch in der traditionellen Blasmusik böhmischer Prägung viel mehr drinsteckt als Märsche und Polka. Den Gassenhauer "Rosamunde" und eine Adaption des "Concierto de Aranjuez", ein Gitarrenkonzert, das anfangs als unspielbar galt, hört man nicht alle Tage in einem Konzert.

So bleibt als Fazit: Das Musikfestival der FZ Band ist absolut unverzichtbar geworden, weil es den musikalischen Horizont erweitert und gleichzeitig Musikern der Region ein Forum gibt, ihr Können einem interessierten Publikum zu präsentieren.