Dachdecker sollen künftig mehr verdienen. Foto: IG Bau SBK

26 Dachdeckerbetriebe gibt es im Schwarzwald-Baar-Kreis mit 220 Beschäftigten – für sie gelten neue Regeln.

Ab sofort gilt für Dachdecker im Schwarzwald-Baar-Kreis ein neuer Mindestlohn. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin.

„Keiner, der als Geselle auf dem Dach arbeitet, darf mit weniger als 15,60 Euro pro Stunde nach Hause gehen. Bei ungelernten Arbeitskräften sind es 13,90 Euro“, so Ilse Bruttel.

Trotzdem unfair?

Die Bezirksvorsitzende der IG Bau Südbaden wertet den neuen Branchen-Mindestlohn für das Dachdeckerhandwerk als wichtige „Lohn-Haltelinie“ auf dem Dach: „Wer als Dachdecker lediglich den Branchen-Mindestlohn verdient, hat damit ab März auf einen Schlag rund 135 Euro mehr auf dem Konto – Ungelernte rund 101 Euro. Der faire Lohn fürs Dach sehe allerdings anders aus: Der Tariflohn liegt aktuell bei 21,12 Euro pro Stunde“, so Bruttel. Die neue Lohnuntergrenze gelte für jeden Gesellen, der auf dem Dach arbeite.

Gegen Lohndumping

„Der Mindestlohn ist allgemeinverbindlich“, sagt Ilse Bruttel. Dafür hätten sich die IG BAU und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks stark gemacht, um dem Lohndumping auf dem Dach einen Riegel vorzuschieben.

Anfang nächsten Jahres steige der Dach-Mindestlohn nochmals – dann auf glatte 16 Euro (14,35 Euro bei Nicht-Fachkräften) pro Stunde.