Schulleiterin Birgit Scholl (Mitte) verabschiedete Ursula Gegler und Walter Bogner in den Ruhestand. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Verabschiedung: Ursula Gegler und Walter Bogner viele Jahre am Maria von Linden-Gymnasium tätig

Mit Ursula Gegler und Walter Bogner verlassen zwei Lehrer das Maria von Linden-Gymnasium (MvLG), die in Biologie und Chemie Pionierarbeit geleistet haben.

Calw-Stammheim. Ursula Gegler kam 1997 ans MvLG und gab zunächst fachfremd Erdkunde. Nach zweieinhalb Jahren unterrichtete sie dann ihr studiertes Fach Biologie. Sie übernahm später die Leitung der Fachschaft und nahm das Projekt "Blue Genes" in Angriff. Dabei wurden mit Schülern erste molekularbiologische Versuche im Klassenzimmer gemacht.

Mentoren ausgebildet

Zusammen mit zwei Kolleginnen multiplizierte Gegler dieses Konzept im Bereich Karlsruhe. 2001 wurde das MvLG zur Stützpunktschule "Molekularbiologie" ernannt. Als eine von sechs Schulen bildete das MvLG Kollegen weiter und führte mit eigenen und externen Schülerkursen die "Stützpunktschule" durch. Zudem werden jedes Jahr Schülermentoren ausgebildet, die Lehrer bei Versuchen unterstützen. Wenn Laborleiterin Gegler nun in den Ruhestand geht, stehen die von ihr ausgebildeten Kollegen Stefanie Glaser und Bernhard Braun bereit, um ihre Arbeit weiterzuführen.

Walter Bogner entwickelte ab 1996 die Stützpunktschulenkonzeption BiodivA (Biodiversität und evolutive Anpassung). Diese Initiative verbindet Universität, Stützpunktschulen und öffentliche Institutionen und hat sich europaweit als Qualitätsmerkmal für Lehrerfortbildung etabliert.

Station in Spanien

Das MvLG verfügt über eine eigene meeresbiologische Station in Spanien, die eigenen und schulfremden Schülern den Einblick in die Möglichkeiten der Hälterung von Tieren mit einer kompletten experimentellen Ausrüstung bis hin zu digitalen Erfassungs- und Speichergeräten ermöglicht. Ebenso gibt es die Möglichkeit, an einer internationalen Mentorenausbildung teilzunehmen. Bereits mehr als 20 000 Schüler und rund 450 Lehrer waren bis jetzt in dieser Station.

Die Stützpunktschule "BiodivA" nennt Walter Bogner das "Herzstück" seiner Lehrertätigkeit. Zudem war er sechs Jahre als Verbindungslehrer tätig, beriet anschließend 22 Jahre lang als Oberstufenberater die Schüler und ermöglichte ihnen Jahr für Jahr einen reibungslosen Abiturablauf. Eines dabei ist augenscheinlich: Bogner motivierte die Schüler, an sich zu glauben. Er war darüber hinaus Berater für BOGY, für Informationstechnik und für die informationstechnische Grundausbildung. Für ihn war die Wahl seines Berufes ein "Glücksfall", da alle Erwartungen, die er an den Lehrerberuf gestellt hat, für ihn in Erfüllung gegangen sind.

Dass sein soziales Gewissen nicht an der Schultür endet, zeigt sein Engagement bei der Kinderhilfe Sri Lanka, der er seit Jahren als Vorsitzender vorsteht. Unermüdlich sammelt er Geld für das von ihm gegründete Waisenhaus "Sunrise Children’s Home".