Töpfer Mikel Wright zeigt an Drehscheibe viel Geschick
Von Steffi Stocker
Calw. Symbolisierte Flammen sind schon seit langem das Markenzeichen des Familienunternehmens Ofen Weiß. Anlässlich des 325-jährigen Jubiläums mischen bunte Ballons derzeit dieses Farbenspiel auf.
Wie berichtet, führt Volker Weiß in zehnter Generation die Familientradition der Ofenbauer, auch Hafner oder Töpfer genannt, fort. Anlässlich des Jubiläumswochenendes wurde an die Wurzeln des heutigen Berufs erinnert.
"Noch der Großvater meines Mannes hat getöpfert", erzählte Beatrix Weiß beim Tag der offenen Tür. Und zwar in seiner Werkstatt auf dem Wimberg, die Wilhelm-Karl Weiß dort betrieb, wie sie weiter berichtete. Gebrannt wurde die Ware dann auf dem Schlossberg. Neben dem Ofenbau florierte seinerzeit in den Nachkriegsjahren auch der Geschirrhandel. "Mit Brettern auf dem Kopf wurden die Waren bis nach Deckenpfronn getragen", so Beatrix Weiß.
Wie die Keramik in früheren Zeiten hergestellt wurde, das zeigte Mikel Wright. Mit dem Schwiegersohn ist ein Vertreter des Ursprungshandwerks in die Familie zurückgekehrt, wenngleich er seine Töpferei am Bodensee betreibt. An der typischen Drehscheibe zeigte Wright, was mit Ton alles geformt werden kann.
"Es kommt allerdings darauf an, welche Qualität das Material hat", erläuterte er. Am liebsten verwende er eine Masse, die bereits ein Jahr alt ist und im Freien schon einige Fröste überstanden habe.
Dieser Aspekt sei hinsichtlich der Haltbarkeit von besonderer Bedeutung. Außerdem, so der Handwerker, spiele das verwendete Wasser eine Rolle, müsse sich doch der Ton damit verbinden, um formbar zu werden. Ein um das andere Mal zeigte er an der Drehscheibe sein Geschick.
Einen Zeitsprung zum modernen Ofenbau konnten die Besucher dann in der Jubiläumsausstellung des Unternehmens erleben. Die hier präsentierte Bandbreite war sehr groß.
