Enttäuscht: Julia Böckler vom BSC Schömberg ist weit entfernt von der DM-Norm. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportschießen: Schützen aus dem Kreis Calw bleiben hinter den Erwartungen zurück

Von Albert M. Kraushaar

Zweimal Bronze und zwei, vielleicht drei Fragezeichen in Sachen Startplätze für die deutsche Meisterschaft in Bad Segeberg lautet die Bilanz der Bogenschützen aus dem Kreis Calw am Ende der zweitägigen Landesmeisterschaft der Recurve-, Compound- und Blankbogenschützen in in Weil im Schönbuch.

Nach zuletzt vier DM-Startplätze und Top-Platzierungen in der Spitze ist das ein herber Rückschlag. Von den tollen Ergebnissen bei den Kreismeisterschaften in der Calmbacher Enztalhalle und der Bezirksmeisterschaft blieb kaum etwas übrig. Dazu kam, dass mit den drei Gechingern Jürgen Zizmann (schoss dieses Mal nicht in der Halle), Armin Raab (Schulterprobleme) und Ian Ehmert (abgemeldet) gleich drei Zugpferde gefehlt hatten, während andere in ihrer Entwicklung stagnieren. Allarmierend ist auf jeden Fall der Umstand, dass in der Olympischen Kerndisziplin Recurvebogen der Schützenkreis weder in der Damen- noch Altersklasse präsentiert wurde. Die Hoffnung ruht hier eindeutig auf der Schüler- und Jugendklasse.

Bei den Jüngsten (Schülerklasse B) war man durch Lars Grimm (SV Ebhausen 464 Ringe/Rang 15) und Hanna Hackmann (BSC Schömberg 342 Ringe/Rang 10) vertreten. In der Schülerklasse A hatte Sina Böckler mit 260 Ringen den siebtbesten Start. Die Schömbergerin konnte dieses Niveau jedoch nicht halten und schloss auf Rang zwölf mit 503 Ringen ab. Mit jeweils 523 Ringen schlossen die beiden BSC-Schützen Niklas Hammann und Philipp Schulze auf den Rängen sieben und acht die Jugendklasse ab. "Das wird wohl nicht reichen", befürchtete Bogenreferent Andreas Böhm (Schömberg), nachdem die Zulassung im Vorjahr schon auf 526 Ringe angesetzt war. Immerhin zwei Fragezeichen auf guten Niveau bei einem Rückstand von drei Ringen auf ein DM-Limit. Auf das müssen ihre Vereinskollegen Leon Finn Hölzle (454, Rang 29) Katrin Stoll (482, Rang 9) und Alessandra Reiff (477, Rang 10) noch hinarbeiten. Als Mannschaft schloss das Trio Hammann, Schulze und Hölzle mit 1500 Ringen auf dem undankbaren vierten Rang ab.

Juniorenklasse bleibt massives Sorgenkind

Ein massives Sorgenkind bei den Bogenschützen sind die Juniorenklassen. Lediglich 21 Junioren – darunter sechs weibliche Teilnehmer – stellten sich der Konkurrenz, nur ganze drei schafften die DM-Norm. Weit davon entfernt ist Julia Böckler als einzige Starterin aus dem Kreis Calw mit 456 Ringen auf Platz fünf.

Mit einem Mittelfeldplatz (Rang 14) und 13 Ringen hinter der Bronzemedaille kam Wolfgang Neumann von den SF Gechingen beim Compoundbogen mit 556 Ringen in der Schützenklasse aus Weil im Schönbuch zurück. Die erste Medaille in dieser Disziplin sicherte sich Dominik Böckler vom BSC Schömberg mit 553 Ringen hinter Paolo Kunsch (SSV Hohenacker, 565) und Sarah Wenzl vom Gastgeber mit 559 Ringen in der Jugendklasse. "Das könnte reichen", so Böhm mit einem Blick auf das Vorjahres-Limit von 552 Ringen.

Um diese Leistung richtig einzuschätzen reicht der Hinweis, dass der Deutsche Schützenverband 2015 bundesweit lediglich 16 Startplätze auf diesem Limit vergeben hat. Nicht gereicht hat es für Daniel Raab (SF Gechingen, 538 Ringe, Rang fünf) und den letztjährigen DM-Teilnehmer Tobias Benz. Der für Schömberg startende Junior kam auf 555 Ringe (Limit: 562) und muss sich hinter Lukas Queirolo-Storz (SG Tuttlingen, 556) und Jennifer Wenzl (SV Weil im Schönbuch, 556) mit dem Gewinn der Bronzemedaille trösten.

In Abwesenheit von Titelverteidiger Armin Raab erreichte beim Blankbogen nur der neue Landesmeister Jürgen Scholl (Nürtingen, 515) und sein Vize Henry Schönwasser (Neuenstadt, 508) ein Ergebnis über dem Limit von 503 Ringen. Mit 470 Ringen auf Rang zehn gab Quereinsteiger Stefan Fix vom SSV Calmbach ein ansprechendes Debüt. Er hatte sich in der Vergangenheit vor allem als exzellenter Gewehrschütze einen Namen gemacht.