Zahlreiche ehrenamtlich tätige Mitglieder des Bezirks Böblingen/Calw wurden vom WFV geehrt. Fotos: Schunke Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballWFV zeichnet ehrenamtlich tätige Mitglieder aus dem Bezirk Böblingen/Calw aus

Von Hans-Christian Schunke

"Ohne Ehrenamt läuft nix" – unter diesem Motto verteilte der Württembergische Fußballverband bereits zum sechsten Mal vorweihnachtliche Gaben an verdiente Vereinsmitarbeiter sowie an drei Vereine, die in der jüngeren Vergangenheit außergewöhnliches geleistet haben.

Dass sich Hausherr Frank Diedrich in den Räumen der Kreissparkasse in Herrenberg zusammen mit seinem Filialleiter Jan Frohnmüller sowie den drei Damen von Grill – Inge Maurer, Pia Hasenauer und Annika Steinhart – Jahr für Jahr als perfekte Gastgeber erweisen, hat sich erneut bestätigt, zumal Diedrich durchaus authentisch herüber kommt, wenn er davon spricht, dass es "nicht selbstverständlich ist, wenn Menschen ihre private Zeit für ein Ehrenamt zur Verfügung stellen". Und wenn dann auch noch der WFV-Bezirksvorsitzende Richard Armbruster den Kayher Ernst Braitmaier als "Pionier des Ehrenamtes im Fußballbezirk Böblingen/Calw" heraushebt, dann hat er sich ganz bestimmt die Person herausgepickt, die das Ehrenamt in Perfektion verkörpert.

Apropos Armbruster: Der sorgte für eine Schrecksekunde unter dem Publikum mit dem Versprecher des Abends: "Nach 15 Jahren als Bezirksvorsitzender muss man ans Aufhängen denken." Er meinte zwar "aufhören", doch auch das wäre schlimm genug, denn einen besseren Chef als den Bondorfer kann man sich wohl nur schwer vorstellen.

Mit den Reden bei solchen Veranstaltungen ist das ja so eine Sache für sich. Doch die Zahlen und Fakten von Norbert Leske – beim WFV für das Ehrenamt zuständig – waren eindrucksvoll. "Für mich sind Sie die stillen Stars", sagte er zu denjenigen, die sich dem Ehrenamt verschreiben. Rund 26 000 Vereine sorgen für die rund 6,9 Millionen Mitglieder beim DFB. Die spielen in 160 000 Mannschaften, und 76 000 Unparteiische leiten 1,8 Millionen Spiele pro Jahr. Etwa 20 Stunden pro Woche sind die 1,85 Millionen ehrenamtliche Helfer unterwegs und die sparen der Gesellschaft 6,7 Milliarden Euro ein. "Das sind für mich die wahren Helden des Alltags", so Laske weiter, denn "ohne sie würde der Sport schnell kollabieren." Er beendete seine Ausführungen mit einem kurzen Rückblick an die Tage in Brasilien und nahm in seinem Schlusswort sogar das Leibgericht der Schwaben zur Hilfestellung: "Sport ohne Ehrenamt – das wäre wie eine Maultasche ohne Füllung."

Füllung gab es bei den anschließenden Ehrungen in Hülle und Fülle. Zum Bespiel für den Vereinssieger SC Neubulach, den zweitplatzierten FC Gärtringen und den dritten TSV Kuppingen. Wimpel, Scheck, Gutscheine und ein Wochenende für 18 Vereinsmitglieder in Wangen können sich durchaus sehen lassen. Beinahe wäre die Ehrung des Altdorfers Michael Rathgeb im allgemeinen Trubel untergegangen. Dabei darf er sich über die Auszeichnung DFB-Ehrenamts-Bezirkssieger freuen, die damit verbunden ist, dass er in den 100er-Club des DFB aufgenommen wird.