Museumsleiterin Felicitas Hartmann (links) freut sich über die wertvollen Stücke aus dem Gärtner-Nachlass, die ihr Heidrun Hückel im Palais Vischer überreichte. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Heidrun Hückel übergibt Bildbände, Sessel und Gemälde für das Palais Vischer

Von Alfred Verstl

Calw. Sie waren Ärzte, Apotheker, Botaniker und Forscher. Die Familie Gärtner hat mehrere Wissenschaftler hervorgebracht, deren Arbeiten beispielsweise die Vererbungslehre von Gregor Mendel (Mendelsche Gesetze) beeinflusst haben. Nun haben Nachkommen der Stadt aus dem Nachlass des Botanikers und Mediziners Carl Friedrich von Gärtner wertvolle Stücke hinterlassen.

Heidrun Hückel war eigens aus Lindau angereist. Sie hatte drei wertvolle Bildbände mit seltenen ausländischen Vögeln aus dem 18. Jahrhundert im Gepäck. Dazu ein Sessel, in dem Carl-Friedrich von Gärtner (1772-1850) oft gesessen hat. Und ein Bildnis von Achatius Gärtner (1662-1728). Der Calwer Apotheker gilt als Urahn der Familie.

Konrad Hückel – der Mann von Heidrun Hückel war ein direkter Nachkommen von Carl-Friedrich von Gärtner –, war vor einem Jahr verstorben. Der Lindauer Rechtsanwalt hatte testamentarisch verfügt, dass die letzten Erbstücke, die sich im Besitz des Ehepaars befanden, an die Stadt Calw und damit an das Palais Vischer in das dortige Gärtner-Zimmer gehen.

Die Freude bei Museumsleiterin Felicitas Hartmann war natürlich groß. Vor allem als sie durch die drei Bildbände mit den handkolorierten Bildern von Vögeln blätterte. Die werden wohl, so ihr Stellvertreter Karl-Wilhelm Meiritz, in klimatisierte Panzerglas-Vitrinen kommen, um sie vor UV-Licht zu schützen.

Die Bücher, so kündigte Hartmann an, werden, falls notwendig, restauriert, dann digitalisiert und ins Inventar der städtischen Museen aufgenommen. Auch der Sessel muss hergerichtet werden.

Einerseits sei es ihr schwer gefallen, sich von den letzten Familien-Erbstücken zu trennen, sagte Heidrun Hückel. Andererseits sei klar, dass sie ins Palais Vischer gehören. Schon Schwiegermutter Hildegard Hückel habe dem Museum Erbstücke überlassen.