Hoch in den Bergen waren Mitglieder von Alpen- und Schwarzwaldverein. Foto: Pfrommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Alpen- und Schwarzwaldverein gemeinsam unterwegs / Unvergessliche Bergtage

Calw. Die Silvretta-Gruppe, in Tirol an der Grenze zur Schweiz gelegen, bietet für Bergbegeisterte einen besonderen Reiz. Sie zählt, trotz des Gletscherrückganges als Folge des Klimawandels, noch zu den stark vergletscherten und leicht erreichbaren Gebirgsgruppen. Schöne, aussichtsreiche Höhenwege verbinden die einzelnen Hütten und die große Jamtalhütte bietet einen hervorragenden Stützpunkt. Grund genug für den Alpenverein und den Schwarzwaldverein Calw dort eine Tour anzubieten.

In zügiger Busfahrt über den Fernpass erreichen die Wanderer Galtür im Patznauntal. Dieses Dorf erlangte im Februar 1999 traurige Berühmtheit, als eine gewaltige Lawine das Dorf verschüttete und dabei 31 Personen ums Leben kamen. In Galtür teilte sich die Gruppe: Die "Genießer" bezogen Quartier in der Pension Belvedere, die anderen nahmen im strömenden Regen den zehn Kilometer langen Aufstieg durch das Jamtal zu der 2165 Meter hoch gelegenen Jamtalhütte in Angriff. Nach drei Stunden wurde die Hütte erreicht und mit einem gemütlichen Hüttenabend klang der Tag aus.

Am nächsten Morgen regnete es immer noch und oberhalb der Hütte waren die Berge weiß überzuckert. Als sich gegen 11 Uhr das Wetter etwas besserte, wurde der Aufstieg auf den 2665 Meter hohen Rußkopf in Angriff genommen und nach zwei Stunden war der Gipfel erreicht. Beim Abstieg gab es noch einen Abstecher zur Zunge des Jamgletschers, wo ein prächtiges Gletschertor neue Eindrücke bot.

Prächtiger Blick auf Hängegletscher

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter weiter gebessert und so konnte die große Grattour über mehrere Dreitausender in Angriff genommen werden. Entlang dem Breiten Wasser, einem verlandeten See, stiegen die Wanderer zum Futschölpaß auf. Über den breiten, leicht zu begehenden Westgrat wurde der 3044 Meter hohe Grenzeck-kopf erreicht. Hier bot sich ein prächtiger Blick auf den Hängegletscher am gegenüberliegenden Augstenberg. Weiter am Grat entlang führte der Weg über die Bischofspitze zum Kronenjoch. Einige ließen es sich nicht nehmen auch noch die 3079 Meter hohe Breite Krone zu besteigen. Hier bot sich eine prächtige Aussicht zu den Fluchthörnern und Piz Linard im Westen, der Verwallgruppe im Norden und dem mächtigen Pitz Tasna im Ostern. Mit großartigen Eindrücken stiegen die Wanderer zunächst zur Jamtalhütte und am nächsten Tag nach Galtür ab.

Die Gruppe der "Genießer" wanderte am ersten Tag auf einem Panoramaweg um Galtür. Am nächsten Tag wurde mit dem Linienbus der Kops Stausee erreicht und von dort zur Neuen Heilbronner Hütte in 2320 Meter Höhe aufgestiegen. Am nächsten Tag stand das Lareintal mit der Larein-alpe auf dem Programm und am letzten Tag führte noch eine Rundwanderung um den Silvrettastausee.

Für alle Beteiligten waren es unvergessliche Bergtage. Dank gebührt den Organisatoren, Hermann Rapp sowie Birgit und Siegfried Kempf.