Burgen und Burgruinen zeigt eine Fotoausstellung von Harald Fliegel (links) in der Kundenhalle der Sparkasse in Calw. Rechts: Filialdirektor Markus Schwarz. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Harald Fliegel präsentiert Burgen und Burgruinen / Archiv des Fotografen umfasst etwa 17 000 Aufnahmen

Von Annette Selter-Gehring

Calw. Burgen und Burgruinen stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung von Fotografien von Harald Fliegel in der Calwer Kundenhalle der Sparkasse Pforzheim Calw.

Vor allem unbekanntere Bauwerke vergangener Jahrhunderte, die nicht in der Region zu finden sind, hat der Fotograf für die Ausstellung ins Visier genommen. Zu jedem Bild findet der Betrachter ausführliche Beschreibungen und interessante Details, die Fliegel zusammengestellt hat.

Die Burgruine Zavelstein und die Burg Hohenzollern sucht man in Fliegels Ausstellung "Burgen und Burgruinen in Baden-Württemberg" tatsächlich vergebens. Dafür können die Betrachter die Burgen Straßberg sowie Meersburg entdecken und die Überreste der teilweise von der Natur zurückeroberten Mauern der Burgruinen Hornstein, Keppenbach, Haigerloch oder Sigmaringen. 32 der mehr als 700 noch existierenden Burgen und Ruinen im Südwesten hat Fliegel auf Fotopapier gebannt.

"Dabei habe ich auf eine möglichst gerechte Verteilung von Baden und Württemberg geachtet", so der Fotograf, der in der hohen und lichten Kundenhalle der Sparkasse in Calw einen adäquaten Ausstellungsraum für seine großformatigen Bilder gefunden hat.

"Die Fotografien passen hier sehr gut herein und wir hoffen, dass sie nicht nur die Aufmerksamkeit unserer Kunden, sondern von vielen weiteren Besuchern bekommen", so Sparkassen-Filialdirektor Markus Schwarz. Einen übergeordneten Zusammenhang zwischen Banken und Burgen sieht Fliegel gar darin, dass beide als "Hort der Sicherheit" gelten und galten.

Die Ausstellung, die bis zum 22. Oktober zu den üblichen Öffnungszeiten der Bank zu sehen ist, zeigt eine Auswahl aus dem weitaus größeren Fundus von Harald Fliegel. Sein Archiv allein zu diesem Thema umfasst rund 17 000 Aufnahmen. Er recherchierte in einschlägigen Internetseiten über die historischen Gebäude und Überreste. Auf den Beschreibungen finden sich daher nicht nur Hinweise über Standort und Entstehungszeit, sondern auch zu Erbauer, Bewohner, Blüte und Niedergang. Die ältesten abgelichteten Mauern stammen aus dem 10. und 11. Jahrhundert. "Die breite Masse der Burgen in Baden-Württemberg entstand im 11. und 12. Jahrhundert", weiß Fliegel.

Fast alle Fotografien entstanden mit digitalen Spiegelreflexkameras von Sony und Canon sowie Weitwinkelobjektiven mit einer Brennweite von 17 bis 35 Millimetern. Fliegel legte großen Wert auf authentische Bilder. Lediglich das Problem der "stürzenden Linien", das sich in der Fotografie von Bauwerken durch den Aufnahmewinkel einstellt, hat er mit Hilfe eines Computerprogramms behoben.

Auf hochwertigem Papier mit einem Spezialdrucker in DIN A 1 ausgedruckt und gerahmt überzeugen die Fotografien mit brillanten Farben und natürlicher Ausstrahlung. Dabei stand nicht immer der Goldene Schnitt als unumstößliches Maß für die Bildaufteilung Pate.

Mit viel Gespür rückte Harald Fliegel seine Motive ins rechte Licht und fing mit der umgebenden Landschaft mehr als nur ein Bauwerk, sondern ein Stück Geschichte ein. Währende einzelne Bilder interessante Details aufweisen, überzeugt die Ausstellung künstlerisch vor allem in ihrer Gesamtheit.