Bei den Aufgabenstellungen wurde auch die Handhabung von hydraulischem Gerät bewertet. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Abzeichen: Brandschutzkräfte absolvieren schweißtreibenden Wettkampf in Calw mit Erfolg / Immer mehr Frauen dabei

Immer wieder brandete am Samstag lautstarker Jubel rund um die Feuerwache in Calw auf. Unmittelbar zuvor hatten die einzelnen Teams der Brandschutzkräfte vom Schiedsrichter erfahren, dass die Aufgabe bei der Prüfung für das Leistungsabzeichen erfüllt war.

Kreis Calw. Nach monatelangem Training waren 22 Mannschaften der Feuerwehren aus dem Landkreis Calw sowie je zwei aus den Nachbarkreisen Böblingen und Freudenstadt zur Abnahme des Leistungsabzeichens LAZ angetreten.

In den Stufen Bronze, Silber und Gold absolvierten sie einen schweißtreibenden Wettkampf, nicht zuletzt ob der Sommertemperaturen. Denn für die geforderten Aufgaben eines Löschangriffs und der technischen Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall inklusive Personenrettung mussten die Feuerwehrleute wie im Ernstfall in kompletter Montur antreten.

Die deutlichen Zeichen der Feuerwehrleute, einzelne Aspekte ihrer Prüfung für das LAZ bestanden zu haben, steigerten sich bis zum späten Nachmittag. Während die Bronze-Anwärter ihr Pensum mit einem Löschangriff erfüllt hatten, hatten das 13-köpfige Schiedsrichter-Team bei den Silber- und Gold-Absolventen zudem ein Auge auf den Umgang mit hydraulischem Gerät und technischer Ausstattung der Einsatzstelle wie beispielsweise den Aufbau eines Stativs inklusive Beleuchtung.

"In rund drei Jahren erwarte ich in diesem Bereich eine bundeseinheitliche Angleichung der Feuerwehrausbildung an die heutige Didaktik", verwies Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide auf eine im Prozess befindliche Entwicklung für die Feuerwehr-Dienstvorschriften. Denn speziell bei der Beleuchtung sind die Wehren in den meisten Fällen bereits mit integrierten Einrichtungen auf den Fahrzeugen ausgestattet, die ein Stativ entbehren.

Unabhängig davon war Heide begeistert vom sehr guten Leistungsniveau, das die Wehren unter Beweis stellten. "Der Blick auf die Fehlerpunkte und Zeiten macht deutlich, dass die Übungen sich gelohnt haben", resümierte der Kreisbrandmeister bereits zur Mittagszeit. Nur eine der teilnehmenden Gruppen überschritt demnach das geforderte Zeitfenster, wenngleich der praktische Inhalt keinen Anlass zur Kritik gab.

"Erfreulich ist, dass immer mehr Frauen in den Teams für das Leistungsabzeichen mitwirken", hob Heide hervor. Darüber hinaus würdigte er die Organisation der Gastgeber bei sehr beengten Verhältnissen sowie den verwaltungstechnischen Ablauf des Wettkampfs, den Stefania Calanna und Irena Schmid bestritten. "Sie erledigen die Aufgabe freiwillig und intensivieren ihren Ausbildungsstand unter anderem durch die Teilnahme an den Leistungswettkämpfen", zollte der zuständige Dezernent im Landratsamt, Joachim Bley, den Brandschutzkräften hohe Anerkennung, zumal sie damit auch der Daseinsvorsorge Rechnung trügen.

"Herzlichen Dank für diese geleistete Extra-Aufgabe, mit der sie außerdem Ruhe und Routine für den Einsatz gewinnen", gratulierte Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert, aus persönlichen Erfahrungen seiner Feuerwehrzugehörigkeit wohl wissend um das schweißtreibende Engagement der Brandschutzkräfte. Respekt zollten den Feuerwehrleuten zudem die politischen Abgeordneten des Landkreises Saskia Esken und Klaus Dürr, die vor Ort waren.