Trachtenkapelle Altburg vermittelt leidenschaftliche Gefühle
Von Andrea Fisel
Calw-Altburg. Dynamisch und leidenschaftlich, explosiv und hoffnungsvoll – Gefühle, die beim Erwachen der Natur nach einem harten Winter aufbrechen. Aber auch Eindrücke, die sich beim Frühjahrskonzert der Trachtenkapelle Altburg nach einer langen, arbeitsintensiven Probenzeit offenbaren.
"Wir haben viel Mühe und Zeit in ein abwechslungsreiches Programm gesteckt", verriet der Vorsitzende des Musikvereins, Joachim Roller, zu Beginn des Konzerts in der Schwarzwaldhalle Altburg. Vielfältig gestalteten sich in der Tat schon die musikalischen Kostproben der Jugendkapelle unter der Leitung von Stephanie Pfrommer: Vom schwungvollen Eröffnungsstück "Chester’s Chase", über Hardrock-Klänge und eine klassische Variante aus "Schwanensee", bis hin zu "Reach Out I’ll Be There" oder wie angekündigt: "Ebbes richtig Fetziges – die Nachwuchsmusiker stellten ihr Können eindrucksvoll unter Beweis.
"Wir wollen Sie verzaubern mit unserer Musik", kündigte Dirigent Traugott Kienle die Gastkapelle aus Neuhengstett an. Denn traditionsgemäß lädt der Musikverein Altburg Musikerkameraden aus der Umgebung zu seinen Konzerten ein. Die Neuhengstetter unterstrichen die erwachenden Frühlingsgefühle mit "Concerto D’Amore", einer gefühlvollen Komposition von Jacob de Haan. Querbeet durch sämtliche Emotionen, mal rasant, mal gedämpft, mal aufbrausend, mal beruhigend, präsentierten sich Auszüge aus dem Repertoire von Michael Jackson, André Rieu oder den Comedian Harmonists. Als Vertreter der traditionellen Blasmusik offenbarten sich die "Herzblut Polka" sowie der Konzertmarsch "Per aspera ad astra".
Den dritten Teil des Konzertabends gestaltete der Gastgeberverein selbst unter dem bewährten Dirigat des ehemaligen Calwer Stadtmusikdirektors Peter Blazicek. Wie in einem bunten, fantasievollen Gemälde fingen die Musiker des Trachtenvereins Altburg die zahlreichen Facetten des Frühjahrs ein: sei es durch mitreißende Tanzrhythmen wie in "Barborka Polka" mit Unterstützung der heiligen Barbara oder der "Morgenblüten Polka".
Gefühlvolle, oft gegensätzliche Stimmungsbilder beschrieben in "Schmelzende Riesen", einer neuzeitlichen Komposition des 1981 geborenen Südtirolers Armin Kofler, die bedrohliche Situation der Gletscher. Einmal waren leise, unter die Haut gehende Flötenstimmen zu hören, ein andermal der aufwühlende Ruf der Posaunen. Doch auch hier kündigte sich gegen Ende des außergewöhnlichen Werkes die Hoffnung auf eine Veränderung, vielleicht sogar auf einen frühlingsgleichen Neubeginn an.
Dass die Blasmusiker indes auch in unterschiedlichen Musikstilen zuhause sind, demonstrierten sie durch eine Auswahl an Stücken von Udo Jürgens, gleichsam einer Reminiszenz an den kürzlich verstorbenen großen Künstler, mit einem Medley im unverwechselbaren James-Last- Big-Band-Sound; oder einigen weltberühmten "Golden Hits" von Elvis Presley. Den glanzvollen Abschluss dieser nahezu vierstündigen Musikveranstaltung bildete der gemeinsame Auftritt aller Musiker, der von einem begeisterten Publikum mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt wurde.
