MotorsportJochen Hahn auf Schlagdistanz zur Spitze

Von Diana Hahn

Die Truck-Racing-Europameisterschaft 2014 biegt allmählich auf die Zielgerade ein. Im belgischen Zolder stand am dritten Septemberwochenende die siebte Runde der Meisterschaft auf dem Programm.

Nachdem es keine "außerplanmäßigen" Vorfälle gab, konnte sich erwartungsgemäß keiner der drei Titelaspiranten einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Am Ende steht in der Gesamtwertung Antonio Albacete vor Norbert Kiss und dem Altensteiger Jochen Hahn; allerdings mit deutlich verringerten Abständen und nur noch sieben Punkten zwischen dem Tabellenführer und dem Drittplatzierten.

Das Rennen in Flandern ist seit über 20 Jahren fester Bestandteil des Kalenders, doch in diesem Jahr wurde der Belgische Truck Grand Prix zum ersten Mal überhaupt schon am Freitag mit dem freien Training eröffnet. Am Samstag absolvierten die Piloten zunächst das Warm up, ehe sie im Qualifying Farbe bekennen mussten. Jochen Hahn war nach dem Zeittraining auf dem Papier Zweitschnellster. Kurz darauf wurde allerdings Norbert Kiss die schnellste Zeit gestrichen, da er nach Ansicht der Regelhüter Albacete blockiert hatte – folglich stand Hahn auf der Piste in der ersten Startreihe, die von David Vršecký komplettiert wurde. Dahinter gingen Kiss und Albacete ins Rennen, das jedoch schnell wieder abgebrochen wurde, da mehrere Trucks in Unfälle verwickelt waren.

Beim Neustart blieb Jochen Hahn auch im zweiten Aufgalopp in Führung, gefolgt von Vršecký, Albacete sowie Lacko und René Reinert. Wenig später wurde es fast schon komfortabel für Hahn, da Vršecký wegen eines technischen Defekts in der dritten Runde ausschied. Unbedrängt fuhr der dreifache Champion den Sieg nach Hause

Im zweiten Rennen des Tages war die Pole Position praktisch verwaist, da Steffi Halm nach der Einführungsrunde aufgrund eines technischen Problems zurück in die Boxengasse fuhr. Damit übernahm Reinert nach dem Start die Führung, gefolgt von Bösiger und Adam Lacko. Fünf Runden vor Schluss brach schließlich der Damm und Kiss, Lacko, Albacete und Hahn konnten René Reinert überholen. In der letzten Runde fand JochenHahn noch eine Lücke und überholte so Antonio Albacete. Der Tag verlief auch für das Team Reinert Adventure positiv, die Teamleistungen von Hahn und Reinert ergaben Platz 1eins und drei.

Am Sonntag goss es beim Warm up wie aus Eimern. Die Pole Position ging diesmal an Antonio Albacete, dem Kiss in der ersten Startreihe Gesellschaft leistete. Dahinter reihten sich Adam Lacko und Hahn auf. Beim Start ließ Kiss Albacete förmlich stehen und zog schon nach wenigen Metern an seinem Konkurrenten vorbei. Auch Jochen Hahn machte einen Platz gut und klemmte sich schnell ans Heck des Spaniers. Doch diesmal blieb es zwölf Runden lang bei der Reihenfolge.

Im letzten Rennen des Wochenendes sah es zunächst so aus, als könnte Markus Bösiger seinen Erfolg vom Vortag wiederholen. Doch nach sechs Runden war der Traum vom zweifachen Sieg für den Eidgenossen geplatzt. Ein defekter Turbolader sorgte für das vorzeitige Ende. Damit führte Adam Lacko das Feld mit komfortablem Vorsprung an, der bis ins Ziel halten sollte. Dahinter lieferten sich die drei Titelaspiranten Albacete, Hahn und Kiss einen packenden Kampf um den dritten Platz. Am Ende blieb es bei der Reihenfolge Lacko, Albacete, Hahn, Kiss, Vršecký, Reinert.

Norbert Kiss verkürzte in Zolder seinen Abstand auf Albacete auf sechs Punkte,. Jochen Hahn wiederum trennt nur ein Punkt vom Ungarn: Die Meisterschaft bleibt spannend. Punktestand: Antonio Albacete 303 Punkte, Norbert Kiss 297, Jochen Hahn 296, Adam Lacko 243, David Vrsecky 196, Markus Bösiger 193, René Reinert 112.