Im Finale zeigten die Spvgg Berneck/Zwerenberg (links) und der TSV Münchingen ansehnlichen Fußball. Es fehlten aber – wie im ganzen Turnierverlauf – ein wenig die Tore. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

HallenfußballSpvgg Berneck/Zwerenberg vergibt im Gechinger Finale vier Neunmeter

Von Tim Geideck

Noch nie war das Gechinger Hallenfußballturnier der Frauen so ausgeglichen wie in diesem Jahr. Und noch nie fielen so wenige Tore. Sinnbildlich für den gesamten Turnierverlauf steht das Finale zwischen der Spvgg Berneck/Zwerenberg und dem TSV Münchingen, das erst im Neunmeterschießen entschieden wurde. Dort fand nicht einmal jeder dritte Schuss den Weg ins Tor.

Auf dem Papier fielen beim 8. Frauen-Hallenturnier der Sportfreunde Gechingen 83 Tore. Da aber der SV Oberreichenbach und die SG Jettingen/Mötzingen die Teilnahme wegen Spielermangel kurzfristig absagen mussten und ihre Begegnungen jeweils mit 0:3 Toren gewertet wurden, bekamen die rund 150 Zuschauer real lediglich 59 Treffer zu sehen.

Nichts zu tun hatte die Tor-Flaute hingegen mit dem ansonsten hohen Niveau, das die Teams den Tag über bei diesem Vollbanden-Turnier zeigten. "Man merkt, dass es inzwischen viele gut ausgebildete Spielerinnen gibt. Das Turnier wird von Jahr zu Jahr attraktiver", bestätigt auch Eckhard Busch, Leiter der Gechinger Fußball-Abteilung, die dieser Tage von der Jugend bis zu den Senioren gleich mehrere Turniere ausrichtet. Busch vergleicht dabei: "Bei den Frauen geht es einfach am fairsten zu. Es gibt es keine Diskussionen nach Schiedsrichter-Entscheidungen. Es macht Spaß, da zuzuschauen."

Einen zufriedenen Eindruck machte trotz der Endspiel-Niederlage auch der Bernecker Trainer Rolf Dürr. Zum Auftakt setzte es zwar eine 0:1-Niederlage gegen den SV Hoffeld aus Stuttgart. "Danach sind wir aber in Fahrt gekommen", freute sich Dürr. Nachdem sein Team als Gruppenerster im Viertelfinale den SV Eintracht Stuttgart (1:0) und im Halbfinale die SG Neubulach/Emmingen (1:2) bezwang, trafen im Finale eben jene beiden Mannschaften aufeinander, die während des Turniers auch den besten Eindruck hinterlassen hatten – die Berneckerinnen zeichneten sich durch Athletik und Dymnamik aus, der TSV Münchingen durch einen guten Spielfluss.

Im Endspiel gingen die Berneckerinnen zunächst durch Valbona Ademi in Führung, doch Sima Saygi rettete den TSV Münchingen mit ihrem Treffer in die Verlängerung. Da diese torlos blieb, ging es ins Neunmeterschießen. Dort mussten die Münchingerinnen lediglich zwei ihrer fünf Neunmeter verwandeln, da die Spvgg Berneck/Zwerenberg viermal scheiterte. Dürr räumte ein: "Wenn man von fünf Neunmetern nur einen reinbringt, hat man den Turniersieg nicht verdient."

Was hingegen alle Mannschaften in Gechingen zu schmecken schien: kein Futsal, sondern ein Turnier nach klassischen Hallenregeln. Wohl auch, weil die bereits nach Futsal-Regeln ausgetragene Hallenbezirksmeisterschaft vor drei Wochen in Grafenau nicht gerade die beste Werbung zu sein schien. Auch Dürr beobachtete in Gechingen: "Die Umstellung auf die Bande und den anderen Ball war ein Problem für manche Mannschaften, aber denen hat das hier deutlich mehr Spaß gemacht."