Beim Welt-Erste-Hilfe-Tag am Samstag konnten Interessierte beim DRK unter anderem den Ablauf der Reanimation selber üben. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktionstag: Jüngere sind bei den Versuchen viel unbefangener / Rotes Kreuz will Berührungsängste nehmen

Eine junge Frau bricht in der Fußgängerzone bewusstlos zusammen. Sofort kommen etliche Passanten herbei und leisten Erste Hilfe. Andere stellen sich Zuschauern in den Weg, die mit dem Handy das Geschehen filmen wollen.

Calw. "Es ist absolut großartig, wie sich die Menschen eingebracht und umsichtig agiert haben", so Holger Maisenbacher, der Kreisbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die beschriebene Situation war zwar nur gestellt. Trotzdem war Maisenbacher voll des Lobes über die Reaktionen. Am Welt-Erste-Hilfe-Tag, der am Samstag war, wollte das DRK unter anderem darauf aufmerksam machen, dass es auf jeden Einzelnen ankommt.

Es waren zwar nur Puppen, an denen am Unteren Ledereck vor allem die Reanimation, also die Wiederbelebung, geübt wurde. Doch auch so konnte das DRK den Besuchern so manche Berührungsängste nehmen. "Kinder sind viel unbefangener", stellte Denise Zimmerer, die Ausbildungsleiterin im DRK-Kreisverband, fest.

Fachleute leiten an

Sie freute sich über den immer größer werdenden Zuspruch. Immer wieder knieten Interessierte über den Brustkörpern der Puppen und wurden dabei von etlichen Fachleuten angeleitet.

Bei einer Herzdruckmassage gilt es vor allem, mutig auf den Oberkörper einzuwirken. "Hände auf dem Brustbein übereinanderlegen, Ellbogen durchstrecken und mit den Schultern senkrecht über den Händen 30 Mal hintereinander kräftigen Druck ausüben", fasste Maisenbacher den Ablauf zusammen. Nach zweimaligem Beatmen wird der Vorgang wiederholt. Und zwar so lange, bis Fachpersonal eintrifft.

Immer mehr stehen in öffentlichen Einrichtungen so genannte automatisierte externe Defibrillatoren (AED) zur Verfügung. "Von diesen werden Ersthelfer sprachlich ganz genau angeleitet, erläuterte Maisenbacher. Immer wieder stellten Interessierte fest, dass es wirklich kinderleicht ist, Erste Hilfe zu leisten und Leben zu retten.

Polizei informiert

Auf viel Interesse stieß beim DRK-Aktionstag auch die Rettungshundestaffel mit ihren Vorführungen. Zudem informierte die Polizei darüber, wie vor allem junge Leute zu Schutzengeln werden können. In Workshops werden Handlungshilfen vermittelt, um Einfluss nehmen zu können, wenn es um Gewalt oder Überschätzung im Straßenverkehr nach Alkohol- oder Drogenkonsum geht.

Denise Zimmerer zog nach der Premiere des Welt-Erst-Hilfe-Tag in Calw ein durchweg positives Resümee. "Auch in Firmen ist das ein wichtiges Anliegen, und einige haben uns deshalb unterstützt", würdigte sie deren Mitwirkung.