Die Schüler bekamen im Haus auf dem Wimberg Einblick in die Praxis. Foto: Wimbergschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Seniorenheim: Jungen und Mädchen der Wimbergschule absolvieren Sozialpraktikum

Calw-Wimberg. Bereits seit einigen Jahren wird an der Wimbergschule ein Sozialpraktikum in Klasse 8 in Zusammenarbeit mit dem Haus auf dem Wimberg, einem der Bildungspartner der Schule, organisiert.

Das Thema "Leben im Alter" wird dabei sowohl theoretisch im Unterricht als auch praktisch im Altenheim behandelt. Dazu kam Heimleiterin Monika Volaric zu einem Vortrag in den Unterricht, um die Schüler auf die Begegnung mit den Heimbewohnern vorzubereiten.

Während der Praktikumszeit von November bis Februar waren die Schüler in Kleingruppen jeweils montags vier Wochen lang im Haus auf dem Wimberg, dann wurde gewechselt. So waren es nie zu viele Jungen und Mädchen im Heim, denn in Klasse 8 gibt es insgesamt 31 Schüler.

Darüber berichten Mohadessa Ibrahimi und Karalina Michaelis: "Unsere Gruppe war im dritten Stock im Betreuungsbereich, also in der Schillerstraße. Denn jedes Stockwerk wird im Haus auf dem Wimberg nach einer Straße benannt. Gemeinsam mit den alten Menschen spielten wir Spiele wie ›Mensch ärgere dich nicht‹, Memory oder Puzzle, lasen Geschichten vor, gingen spazieren, redeten oder sangen Volkslieder. Wir stellten nach unserer Praktikumszeit fest, dass jeder Mensch dort anders ist, wirklich jeder! Bei unserem letzten Besuch im Altenheim war alles anders: Keiner hatte mehr Lust zu spielen, außer eine Frau. Mit ihr konnten wir uns in der ganzen Zeit viel unterhalten und sie spielte gerne mit uns." Ihr Fazit lautet: "Keiner von uns hatte Angst vor dem Besuch im Altenheim, an manchen Tagen hat es viel Spaß gemacht."

Kim Lahmann und Daniel Rauthe machten folgende Erfahrung: "Das Gefühl, als wir in den Raum gingen, war eigenartig. Die Heimbewohner zeigten keine Reaktion. Aber als wir uns ein bisschen integriert hatten, waren die meisten recht nett." Demenz war während des Praktikums immer präsent. "Manche Bewohner waren verwirrt und nicht mehr so fit. Anderen Bewohnern merkte man nicht mal an, dass sie dement sind. Wir haben gelernt, dass das Älterwerden nicht leicht wird", meinen dazu Yüksel Abalioglu und Andreas Rinderpacher.

Lorien Horst kommt zu dem Schluss: "Das Praktikum hat sich für uns gelohnt, weil wir jetzt viele Dinge wissen und auch besser mit den alten Menschen umgehen können."

Dadurch, dass die Berufsfachschule für Altenpflege ihren Sitz im gleichen Haus wie das Altenheim hat und das Institut neuer Bildungspartner der Wimbergschule ist, ergibt sich eine wunderbare Ergänzung zum Praktikum. Leiterin Annette Scheer bringt den Achtklässlern im zweiten Schulhalbjahr praxisorientiert das Berufsbild des Altenpflegers nahe.