Tommy Watzke (Mitte) gratulierte seinen Freunden Gisela und Dieter Späth musikalisch. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikszene: Tommy Watzke singt Hirsauer Freunden ein Geburtstagsständchen / Ohne Druck gearbeitet

In der Kölner Musikszene war Tommy Watzke eine ganz große Nummer. Aber eine so weite Anreise zu einem Auftritt wie jetzt nach Alzenberg hat er noch nicht angetreten.

Calw. Mit 17 Jahren hat Watzke mit dem Musik machen angefangen. Im Laufe der Jahrzehnte hat er knapp 100 Titel geschrieben. Bevor er aber Frontmann bei "De Boore" wurde, trat er als Tommy Scott oder Tommy W. auf. Seine letzten Stationen waren die "Butterflys" und "de Ruse". Er hat sich in all den Jahren nie unterkriegen lassen und ist trotz einiger Tiefschläge immer wieder aufgestanden.

Abschied von Bühne

Seine größten Erfolge feierte der Sänger mit "De Boore". Das ist eine Karnevalsband, die sich besonders mit ihrem Titel "Rut, rut, rut sin de Ruse" an die Spitze der Charts katapultiert hat. Dieser Erfolgshit lief seinerzeit wochenlang – und das nicht nur im Karneval, – über die Rundfunksender. Von 1998 bis zum Jahr 2007 war Tommy Watzke die Stimme dieser Band. "Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr. Das ist wie in einer Ehe, wenn die Luft raus ist. Es prickelt nicht mehr. Ich habe den Spaß verloren", sagte er, als man sich trennte.

Vor zwei Jahren hat er sich für den endgültigen Rücktritt von der Bühne entschieden. Aber im Hintergrund, so kündigte er an, werde er ohne Druck weiter arbeiten. Und gelegentlich auch noch mal solo auf kleineren Veranstaltungen oder Feiern auftreten. Wie jetzt in Alzenberg. Dorthin war er gereist, weil er seinen Freunden Gisela und Dieter Späth aus Hirsau deren gemeinsame Feier anlässlich des 70. Geburtstags musikalisch umrahmen wollte. Im Gepäck hatte er seine neue CD "Minge Draum!".

Alltägliche Dinge

Hier thematisiert Watzke alltägliche Ereignisse und Erlebnisse, die jeder kennt: "Das habe ich alles selbst erlebt", berichtete Watzke. "Immer in do falsche Reih" handelt beispielsweise davon, sich beim Einkaufen an der Kasse stets in die falsche Schlange zu stellen. Natürlich fehlt auf der CD auch der 2004 entstandene Kölsche Klassiker "Rut sin de Ruse" nicht. Und selbstverständlich war auch dieser in "Hases Tennisheim" zu hören.