Richard Romminger (Mitte) beim ersten Spatenstich zusammen mit seiner Frau Viola, den beiden Söhnen René und Benjamin sowie Berti Großmann. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Spezialist für Edelstahl- und Lasertechnik zählt weltweit Hochschulen zu seinen Kunden / Jetzt wird erweitert

Von Alfred Verstl

Calw. Ziemlich unscheinbar steht das Betriebsgebäude von Richard Romminger im Gewerbegebiet Kimmichwiesen. Doch dahinter entsteht Hightech vom Feinsten.

Und das für eine überaus anspruchsvolle Klientel. Denn Firmenchef Richard Romminger zählt vor allem Hochschulen auf der ganzen Welt zu seinen Kunden. Dazu gehören die ganz feinen Adressen wie die Elite-Universität Harvard in den USA.

Das unscheinbare Auftreten hat seinen Grund. Denn Romminger und seine Mitarbeiter werden oft zur Geheimhaltung vergattert. Der Firmenchef erinnert sich, wie er für einen Auftrag eigens einen Rechner anschaffen musste, der nicht ans Internet angeschlossen werden durfte. Dann erschien ein Professor mit einer verschlüsselten CD. Nur zwei Mitarbeiter durften an dem Projekt arbeiten. Dadurch wurde es möglich, dass heute vom Flugzeug aus per Smartphone E-Mails verschickt werden können. Aus den Forschungsarbeiten wurde eine Antenne entwickelt, die, unabhängig davon, wie sich die Maschine gerade bewegt, stets auf den nächsten Satelliten ausgerichtet ist.

"Vieles wird heute genutzt, an dem unsere Firma beteiligt war", sagt Romminger. Ein weiteres Beispiel, das heute längst Alltag geworden ist, sind LED-Scheinwerfer in Autos. Sie geben ein Licht von höchster Qualität, sind kostengünstig herzustellen und verbrauchen wenig Energie. Auch an dieser Entwicklung war das Unternehmen wesentlich beteiligt.

Romminger arbeitet weiter mit an der Zukunft. Gerade im Bereich alternative Energien und Energieeinsparung sieht er gewaltige Entwicklungsmöglichkeiten. Da werden, so erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung, weltweit Milliarden investiert. Und daran möchte Romminger mitwirken. Mehr kann er nicht verraten, denn vieles ist, wie gesagt, streng geheim.

Doch was ist Rommingers Geheimnis, dass sich bei ihm die Forscher aus Deutschland und der Welt die Klinke in die Hand geben? Der Spezialist für Edelstahl- und Lasertechnik fertigt Einzelbauteile und Kleinserien nach der Vorstellung der Kunden. An modernen Bearbeitungszentren können spezielle Metalle wie Molybdän, Tantal und Wolfram verarbeitet werden. Und das auf den Hundertstelmillimeter genau. Hinzu kommen Rommingers eigener hoher Anspruch und sein Hang zur Perfektion. "Geht nicht" – dieser Satz ist von ihm ganz selten zu hören.

Als Ein-Mann-Betrieb hat der Werkzeugmachermeister vor 20 Jahren mit Apparaturen für die Halbleiterforschung begonnen. Heute beschäftigt Romminger 15 Mitarbeiter.

Jetzt soll die Produktionsfläche um 300 auf 1000 Quadratmeter vergrößert werden. Gestern Nachmittag war der offizielle Spatenstich für diese Baumaßnahme, für die sich Romminger ganz bewusst das Unternehmen Großmann Wohnbau aus Altensteig ausgesucht hat. Im März kommenden Jahres soll alles fertig sein.