Auch Minister Franz Untersteller soll helfen, die Hermann-Hesse-Bahn auf die Schienen zu setzen. Foto: Fritsch

Petition: Mittlerweile liegen auch Unterschriftenlisten aus. Keinesfalls sollte mehrfach unterzeichnet werden.

Calw - "Für die Zukunft auf den richtigen Zug setzen" wollen Calwer Stadträte mit ihrer Petition, die sie – an Umweltminister Franz Untersteller gerichtet – Mitte Dezember ins World Wide Web (www) gestellt haben.

Ab sofort liegen aber auch in Calwer Geschäften Unterschriftenlisten aus. "Damit sich auch Menschen beteiligen können, die keinen Internetanschluss haben", so Florian Fuchs der Calwer Gemeinderatsfraktion "Gemeinsam für Calw" (GfC), die diese Initiative gestartet hat. "Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie unser Anliegen für eine nachhaltige Verbindung des Kreises Calw in die Region Stuttgart und Böblingen/Sindelfingen", steht auf den Listen nachzulesen. Um die Integrität der Petition zu wahren, wird dazu erläutert, sollte sie aber keinesfalls mehrfach unterzeichnet werden. Auch nicht auf den ausliegenden Listen, wenn jemand schon an der Online-Version unter change.org teilgenommen hat.

Mit bisherigem Verlauf sehr zufrieden

Florian Fuchs ist mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Mittlerweile haben sich auf diesem Weg knapp 1400 Personen für die Hermann-Hesse-Bahn ausgesprochen. Durch die jetzt ausliegenden Listen erhofft er sich einen weiteren Schub "Mir wäre es natürlich am liebsten, wenn alle 23.000 Calwer Bürger mitmachen würden, vielleicht abzüglich derjenigen, die direkt am Streckenverlauf wohnen", meinte er scherzhaft im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wie berichtet, haben die Stadträte Florian Fuchs, Jürgen Ott, Adrian Hettwer, Stefan Lörcher und Christiane Hiller-Schmid diese Aktion gestartet, weil sie "entsetzt und alarmiert sind, da das wichtigeste Zukunftsprojekt für den Landkreis zu scheitern droht." Der baden-württembergische Umweltminister wird aufgefordert, sich einzumischen und die Hermann-Hesse-Bahn zu unterstützen.

Die Initiatoren befürchten, dass zeitliche Verzögerungen das Projekt gefährden. Sie sprechen dabei den NABU-Einspruch gegen den Freischnitt der Bestandsstrecke und seltene Fledermausarten in zwei bestehenden Eisenbahntunneln an. "Faktisch wird hier Artenschutz gegen Umweltschutz ausgespielt", steht in der Petition nachzulesen, die auf der Rückseite der Unterschriftenlisten abgedruckt ist.

Zwei Schlagworte angesprochen

Angesprochen werden die zwei Schlagworte "Feinstaub" und "Stauhauptstadt Stuttgart", die derzeit immer wieder gebraucht werden, wenn es um Stuttgart geht. Fahrverbote stünden im Raum. Abhilfe solle ein Ausbau des Schienenverkehrs bewirken. Und in diesem Zusammenhang drohe ein wichtiges Infrastruktur- und Ökologieprojekt möglicherweise am Einspruch des NABU zu scheitern, der für den Erhalt einiger Fledermauspopulationen das Große und Ganze aus den Augen verliere. "Helfen Sie mit, die Hermann-Hesse-Bahn auf die Schienen zu setzen", wird der Minister aufgefordert.