Die vier Gastmusiker glänzten im Forum am Schießberg mit exzellentem Jazz. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Jazz: Exzellentes Quartett begeistert am Schießberg / Fantasievolle Eigenkompositionen / Publikum berührt

Von Bettina Bausch

Calw. Alexander Wienand braucht in Calw nicht vorgestellt zu werden. Der Vollblutmusiker ist ein Eigengewächs und besucht seine Heimatstadt immer wieder gerne. Dieses Mal war er mit seinen Triokollegen und dem renommierten Saxofonisten Hubert Winter zu einem Konzertabend gekommen.

Ansehnliche Fangemeinde

Zur Veranstaltungsreihe "Jazz am Schießberg" hatte sich auch eine ansehnliche Fangemeinde eingefunden, die sich den besonderen musikalischen Hörgenuss nicht entgehen lassen wollte. Und die Besucher sollten es nicht bereuen, denn sie erlebten einen Abend mit exzellenter Jazzmusik.

War Wienand bisher mit anderen Formationen in Calw aufgetreten, so brachte er jetzt eine neue Note ins Spiel. Denn zu der Besetzung mit Piano (Alexander Wienand), Kontrabass (Rudi Engel) und Schlagzeug (Tobias Schirmer) kam nun zusätzlich ein Saxofon ins Spiel. Mit dieser Erweiterung schuf sich das originelle Quartett zusätzliche Klangmöglichkeiten. Saxofonist Winter entpuppte sich dann auch schnell als Conférencier mit hintersinnig trockenem Humor.

Die vierköpfige Formation spielte fantasievolle Eigenkompositionen von Winter und Wienand. Schnell zeigte sich, dass das Zusammenwirken perfekt harmonierte. Hinzu kam, dass die Musiker nicht nur handwerklich gekonnt musizierten, sondern die Zuhörer die Begeisterung spürten, die die Akteure beseelte. Immer wieder wechselten zupackende, mitreißende Titel mit ruhigeren, getragenen balladenhaften Stücken.

Gerade bei deren oft schwieriger Interpretation zeigte sich die ganze Klasse des Quartetts. Titel wie "Chroonatic", "Shifting" oder "Back again" von Wienand kamen beim Publikum hervorragend an. Auch Winters Kompositionen wie "Fair Wind", "Friday Night at the Bagel Shop" oder "Musing" gingen unter die Haut und berührten das Publikum sichtlich. Besondere Spannung erlebten die Zuhörer immer, wenn die Akteure Musiker ausdrucksstark solistisch musizierten und dabei ihr ganzes Können aufboten.

So erlebten die Konzertbesucher einen vielseitigen musikalischen Abend von großer Bandbreite auf hohem Niveau mit wunderbarer Klangintensität. Sie dankten mit minutenlangem, nicht enden wollendem Applaus.

"Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen", hob Wienand in seinem Dankeswort hervor.

Glückliches Händchen

Aber auch für alle anderen war dieses Konzert ein besonderes Erlebnis. "Die schnellen Stücke haben mir besonders gut gefallen", freute sich die HHG-Schülerin Lea Ruoss. und ihre Freundin Zoe Werner pflichtete ihr lächelnd bei. "Ich finde besonders gut, dass die Band nicht immer die gleichen musikalischen Strukturen spielte, sondern viel Abwechslung zeigte", meinte Konzertbesucher Frank Dietzsch.

Zur angenehmem Atmosphäre trugen wieder Veranstaltung Schüler des Hermann Hesse-Gymnasiums bei. Der Seminarkurs Hesse Solutions hatte unter Federführung ihres Lehrers Philipp Ratz die Bewirtung übernommen und dabei ein äußerst glückliches Händchen bewiesen.