Der flinke Michael Nebert (vorne) dürfte am Sonntag beim Verbandsligaspiel in Böblingen bei den eher defensiv eingestellten Nagoldern die einzige echte Spitze sein. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VerbandsligaAnpfiff am Sonntag um 11 Uhr / Böblingen noch ungeschlagen / Asch fehlt bis Ende Oktober

Von Albert M. Kraushaar

SV Böblingen – VfL Nagold (Sonntag 11 Uhr). Vier Siege, drei Unentschieden, Fußball-Verbandsligist SV Böblingen ist in dieser Saison noch ungeschlagen – und die Böblinger liegen mit 15 Zählern gleichauf mit Spitzenreiter Neckarsulmer Sportunion.

Sieben Spiele ohne Niederlage – diese solche fast schon unheimliche Serie hatte der Mannschaft von Trainer Bernd Gluiber kaum einer zugetraut.

Im Gegenteil, schwierige Zeiten hatte man der an chronischer Geldnot leidenden Böblinger Fußballabteilung nach dem Abgang von Mario Estasi prophezeit – nichts davon ist eingetroffen. Die Mannschaft ist erfolgreich. Zuletzt gab es einen 2:0-Sieg beim TSV Berg, und VfL-Nagold-Schreck Ivan Vargas Müller (vier Tore) wartet schon in bester Verfassung auf die Mannschaft von Trainer Sven Hayer.

Ivan Vargas Müller, Sascha Raisch, Christian Mijic bilden derzeit den Böblinger Angriff, für Kenner der Szene ist das mit das Beste, was das württembergische Fußball-Oberhaus zu bieten hat. Das Trio ist nicht nur torgefährlich, sondern auch ständig unterwegs und bereitet in schöner Regelmäßigkeit dem Gegner auch bei dessen Spielaufbau Probleme.

Dieser Situation, die dem Nagolder Trainer nicht ungelegen kommt, dürfte sich der VfL wohl wieder mit einem engmaschigen 4-5-1-System stellen. Tatsache ist, die Nagolder sind oft dann richtig stark, wenn sie das Spiel nicht machen müssen und aus einer kompakt stehenden und diszipliniert spielenden Abwehr heraus auf Konter spielen kann. "Wir werden in Böblingen die Räume bekommen, die wir brauchen", ist sich Sven Hayer sicher. Er schaut weniger auf den Gegner als auf die eigene Mannschaft und freut sich, dass inzwischen fast alle Spieler im Training sind. Einzig Valentin Asch fehlt dem VfL wegen eines USA-Aufenthalts noch bis Ende Oktober.

Damit dürfte am Sonntag erneut Matthias Rebmann in die Innenverteidigung neben Marcel Schuon rücken. "Es gibt keinen Anlass, an der Elf groß etwas zu ändern", bestätigt der VfL-Coach insgeheim das 4-5-1-System, in dem Michael Nebert wieder als einzige Spitze auflaufen dürfte. Letzterer hat an die Böblinger durchaus gute Erinnerungen, zumal der wendige Stürmer nach seiner langen Verletzungspause bei seinem Comeback beim 2:2 mit einem Treffer beteiligt war.

"Ich wünsche ihm, dass er am Sonntag wieder ins Tor trifft", so Hayer, der vor allem die Leistung von Nebert im Dienst der Mannschaft hervorhebt. "Bei uns werden Stürmer nicht nur an ihren Toren gemessen", zeigt sich der Trainer mit Michael Nebert zufrieden. "Die Ergebnisse stimmen derzeit, spielerisch haben wir noch Luft nach oben. Jetzt wollen wir versuchen den Böblingern die erste Niederlage beibringen", meint Sven Hayer, der nur vier Spieler für die Bank (und später zum Einwechseln) mitnehmen will.

Er begründet die Maßnahme damit, dass die zweite Mannschaft ein schweres Spiel habe und der eine oder andere Akteur noch Spielpraxis braucht.

Offen ist noch, welche Rolle Raphael Schaschko am Wochenende spielen wird. "Er hat wieder mit leichtem Training begonnen, ob es schon für die Bank reicht, soll er selbst entscheiden. Er ist erfahren genug", lässt Sven Hayer diese Personalie offen.