In einem packenden Endspiel musste sich der TSV Möttlingen dem TSV Ehningen geschlagen geben. Fotos: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballTSV Möttlingen testet neues Spielsystem in Schafhausen erfolgreich / SV Althengstett sorgt für Eklat

Von Albert M. Kraushaar

Der TSV Ehningen löst den SV Althengstett als Sieger des Intersport-Krauss-Cup in Schafhausen ab. Im Endspiel besiegte der Bezirksligist den TSV Möttlingen, der mit seinem Finaleinzug für eine dicke Überraschung sorgte.

Der TSV Ehingen hat sich beim achten Intersport-Krauss-Cup auf dem Fit-Avenue-Sportpark in Schafhausen als erster Sieger auf der neuen Wandertrophäe eingetragen. In einem bis zum Schluss spannenden Finale besiegte der Bezirksligist den Überraschungsfinalisten TSV Möttlingen durch einen Treffer des eingewechselten Mert Kizilagil (33.) mit 1:0. "Das waren die beiden besten Mannschaften im diesjährigen Turnier", kommentierte Cheforganisator Michael Stäbler das Endspiel.

"Wir können stolz auf unsere Leistung sein und werden jetzt hoch erhobenen Hauptes zur Siegerehrung gehen", verdonnerte der Möttlinger Trainer Jürgen Bofinger seinen A-Ligisten noch auf dem Spielfeld zur Ruhe, nachdem es im Finale nach zwei, drei unglücklichen Entscheidungen gegen den TSV Ärger zwischen Möttlinger Fans und dem Schiedsrichtergespann gegeben hatte.

"Das waren 50:50-Entscheidungen", zeigte der Ehninger Trainer Zeljko Milcic Verständnis, "das war ein intensives Finale gegen einen starken Gegner, der uns lange gut zugestellt hatte und in den Zweikämpfen aggressiver war. Dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Je länger das Partie dauerte umso besser kamen wir ins Spiel und haben auch nichts mehr zugelassen als Möttlingen die Brechstange auspackte."

Bofinger hatte sich extra um einen Platz im 20er-Feld des Intersport-Krauss-Cups bemüht: "Das ist eine echte Vorbereitungseinheit. Hier trifft meine Elf auf andere Mannschaften und Spielsysteme." Für den ehemaligen Amateurligaspieler war das somit eine gute Gelegenheit, sein neues System am Mann zu testen. Er hatte Neuzugang Thomas Kattner ins Mittelfeld neben Pascal Scheier beordert. "Die beiden bilden eine spielstarke Doppelsechs. Damit sind wir in der Defensive und Spieleröffnung stärker", so Bofinger, der hinten mit Rene Fricker und Dean Reich eine starke Innenverteidigung hat. Mit Kevin Bohnenberger, Simon Walz, Christian Röcker und Felix Dürr standen eine ganze Reihe weiterer Neu- und Wiedereinsteiger im TSV-Kader. "Das macht einfach Spaß, so wie die Junges derzeit mitziehen", freute sich der Renninger über die Arbeit mit dem TSV Möttlingen.

Wie viele Jahre der alte, noch von vom ehemaligen Hasenmaier-Turnier endstammende Schafhausener Wanderpokal seinen Dienst getan hat, ist nicht genau datiert. Nach über 20 Jahre ging der Pott im vergangenen Jahr nach dreimaligen Gewinn endgültig in den Besitz des SV Althengstett über. Der Titelverteidiger zeigte in diesem Jahr jedoch ganz schwachen Leistung. Nach dem 1:0 gegen den SV Nufringen kam von der Mannschaft nichts mehr. Aussichtslos zurück trat der SVA am Sonntag nicht mehr an. Ein Novum für einen Bezirksligisten und Titelverteidiger. Organisator Michael Stäbler schimpfte: "Wir müssen uns sicherlich Gedanken machen, wo wir im Gegenzug noch zum Althengstetter Hallenturnier kommen."

Dem VfL Ostelsheim blieb als dritter Verein aus dem Kreis Calw nur der Trost der kurzen An- und Abreise. Das 1:1 zum Auftakt gegen den Bezirksligisten VfL Sindelfingen II weckte Hoffnungen auf mehr, der sportliche Wert des Unentschiedens revidierte sich jedoch schnell. Der letztjährige Finalteilnehmer schied ohne seinen Boss Kurt Müller sang- und klanglos aus. Der VfL Ostelsheim verlor das Derby gegen Schafhausen (0:1) und zog ganz unerwartet auch gegen die Spvgg Weil der Stadt mit 0:2 den Kürzeren. Das 9:0 gegen den personell völlig unterbesetzten KSC Böblingen war nur noch eine Trainingseinheit.