Ein Dank an das großartige Publikum: Beim Finale um die deutsche Meisterschaft in Karlsruhe gegen den MTV Stuttgart war für die KTV Straubenhardt zwar nichts drin, dennoch darf das Team aus dem Enzkreis mit den Leistungen in der Saison 2014 hoch zufrieden sein. Fotos: Wiedenmann Foto: Schwarzwälder-Bote

TurnenKlare 17:59-Niederlage im Finale um die deutsche Meisterschaft gegen den MTV Stuttgart in der Karlsruher dm-Arena

Von Jochen Schwenk

MTV Stuttgart – KTV Straubenhardt 59:17. Die Überraschung ist ausgeblieben. Die Kunstturner der KTV Straubenhardt konnten dem Favoriten aus Stuttgart im Finale um die deutsche Meisterschaft in Karlsruhe kein Bein stellen.

Mit einem deutlichen 59:17- Erfolg holte sich der MTV Stuttgart nach zwölfjähriger Durststrecke wieder den Titel. Für die KTV Straubenhardt blieb nach einer insgesamt gesehen sehr guten Saison der zweite Platz, der von den 400 mitgereisten Fans in der gut besuchten dm-Arena in Karlsruhe zu Recht gefeiert wurde.

"Glückwunsch an die Stuttgarter. Sie waren heute klar besser. Wir hätten einen perfekten Wettkampf erwischen müssen, um es spannend zu machen", sagte Dirk Walters-pacher, sportlicher Leiter der KTV Straubenhardt. Doch der Wettkampf verlief aus Straubenhardter Sicht alles andere als perfekt.

Mit der Taktik "voller Angriff" wollten sie am Boden den Gegner unter Druck setzen und damit möglicherweise Fehler provozieren. Doch das Gegenteil ist eingetreten. Zunächst turnte Neuzugang Paul Ruggeri eine starke Startübung. Der Stuttgarter Brasilianer Sasaki überbot diese Weltklasseleistung aber und holte zwei Zähler.

Danach setzte sich Andreas Bretschneider bei einem Doppelsalto vorwärts auf den Hosenboden und verlor drei Punkte. Brian Gladow knickte bei einem Handstand ein, so dass auch hier der MTV Stuttgart leichtes Spiel hatte und weitere drei Punkte kassierte. Als letzter Bodenturner zeigte Vladimir Klimenko eine elegante und fehlerfrei Vorstellung. Gegen den starken Anton Wirt verlor aber auch er, und so stand es 10:0.

Erwartungsgemäß wurde es am Pauschenpferd, dem Paradegerät der Stuttgarter, noch deutlicher. Zunächst kam der im Verlaufe der Saison unglaublich sicher turnende Anton Fokin überraschend ins Straucheln. Die eingeplanten Punkte waren weg. Erst Andreas Bretschneider holte als dritter Pauschenpferdakteur den ersten Punkt für die Straubenhardter

Auch an den Ringen war der KTV-Sechskämpfer einziger Punktelieferant. Zur Halbzeit war der Wettkampf von daher schon so gut wie entschieden. Der MTV Stuttgart hatte eine homogen starke Mannschaft und führte verdient mit 33:3 Punkten.

Bei der KTV Straubenhardt machten sich hingegen die personellen Ausfälle deutlich bemerkbar. Das Team aus dem Enzkreis war erst am Barren wirklich konkurrenzfähig. Doch auch hier reichte es trotz Punkten von Taranu und Bretschneider nicht zum Geräteerfolg, da ausgerechnet Anton Fokin an seinem Paradegerät stürzte und damit drei Punkte verlor.

Der Wettkampf war entschieden, aber dennoch boten gerade die KTV-Athleten am Königsgerät Reck abschließend starke Leistungen. Brian Gladow, Vladimir Klimenko und Neuzugang Paul Ruggeri wurden für ihre herausragenden Übungen mit viel Applaus der rund 4000 Zuschauer in der Karlsruher dm-Arena bedacht. Und mit acht Punkten füllten sie das bis dato magere Punktekonto der KTV etwas auf.

Und dann kam mit Andreas Bretschneider auch noch der eigentliche Reckvirtuose. Er begann spektakulär, und erneut glückte ihm die Höchstschwierigkeit, Kovac-Salto mit doppelter Drehung über die Stange. Er ließ den Cassina folgen, doch beim dritten Flugelement wurde er von einem Unterarmkrampf gestoppt. Er musste die Übung vorzeitig und unvollendet beenden, so dass der MTV Stuttgart mit der Maximalpunktzahl 10 den Wettkampf abschloss.

Im kleinen Finale setzte sich die KTV Obere Lahn gegen die TG Saar mit 39:30 durch und gewann die Bronzemedaille.