Vor allem die Geräuschentwicklung der bislang noch unverkleideten Lüftungs- und Klimatechnik auf dem Dach des Calwer City Centers macht den Anwohnern Sorge. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Auch Fassade und Dach stoßen auf Kritik / Investor zeigt sich gesprächsbereit / Eine Stunde kostenloses Parken

Von Alfred Verstl

Calw. "Vor allem die letzen Wochen vor der Eröffnung waren schlimm", sagt Roland Stöß, der direkt gegenüber vom Calwer City Center wohnt. Und auch nach der Eröffnung am 10. April ist für die Anwohner der Langen Steige bei weitem noch nicht alles ideal.

"Ich bin nicht gegen das Projekt", macht Stöß unmissverständlich klar. Er und seine Frau haben es jetzt nicht weit zum Einkaufen. Und der Verkehrslärm von der Stuttgarter Straße sei bei weitem nicht mehr so stark zu hören.

Lärm bleibt dennoch ein Problem. Die bislang noch unverkleidete Klima- und Lüftungstechnik auf dem Dach des Einkaufszentrums läuft bis in die Nacht hinein. Die Liste von Stöß und seinen Nachbarn ist jedoch noch länger. Der Blick auf die Fassade sei alles andere als schön. In den Planungen vor zwei Jahren habe das alles noch anders ausgesehen.

Wegen möglicher baulicher Veränderungen sind Stadt, Anwohner und auch der Investor, die niederländische Ten-Brinke-Gruppe, im Gespräch. Wichtig sei vor allem eine baldige Einhausung der Klimatechnik, sagt Oberbürgermeister Ralf Eggert. Da signalisiere Ten Brinke Gesprächsbereitschaft.

Stöß betont, dass sich sowohl die Stadt als auch der Investor den Anliegen der Anwohner stets angenommen hat. "Von Ten Brinke kam auch schon mal ein Blumenstrauß, wenn es während der Bauzeit Ärger gab", erzählt der Leid geprüfte Anwohner.

Auch der Verkehr in der Langen Steige ist nicht unproblematisch. Da waren am ersten Samstag, an dem das City Center geöffnet hatte, nicht nur Anwohner-Parkplätze belegt, sondern zu allem Überfluss nahezu alle Garagen zugeparkt.

OB Eggert kennt das Problem: "Wir müssen vor allem noch besser kommunizieren, dass die erste Stunde Parken im Parkaus kostenfrei ist, auch wenn man nichts eingekauft hat." Das fällt auch Stöß auf: "Nirgends steht, dass man eine Stunde kostenlos parken kann." Am liebsten wäre den Anwohnern eine verkehrsberuhigte Zone. Auch für Eggert ist der Zustand unbefriedigend. Es brauche einen sicheren Weg von der Stadt zur Langen Steige. Denn weit mehr Menschen als gedacht machen sich von der Stadt zu Fuß zum City Center auf.

Der Gemeinderat hat sich mit der Problematik schon befasst, will die Entwicklung aber erst einmal beobachten, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Zumal im Herbst ja auch noch die neue Buslinie über das Landratsamt durch die Lange Steige fahren wird.

Kommentar

Von Alfred Verstl

Keine Frage: Die Anwohner der Langen Steige haben schwere Zeiten hinter sich. Zunächst monatelangen Baulärm, jetzt kommen Belästigungen durch Straßenverkehr und das Rauschen der Klimatechnik hinzu. Darauf reagiert wird jedoch nicht mit wütenden Protesten, sondern mit sachlichen Argumenten. Dazu trägt bei, dass sich sowohl Stadtverwaltung als auch der Investor, die niederländische Ten-Brinke-Gruppe, um diese Anliegen, so gut es geht, kümmern. Das führt dazu, dass alle Beteiligten vernünftig miteinander umgehen. Das ist in vielen anderen Fällen nicht so. Da werden in Auseinandersetzungen um Großprojekte oft ganz andere Töne angeschlagen. Und dass auch in Calw nicht alle in der Lage sind, vernünftig zu handeln, zeigen diejenigen Autofahrer, die den Anwohnern in der Langen Steige ihre Parkplätze und Gargeneinfahrten rücksichtslos zuparken.

Von Alfred Verstl

Keine Frage: Die Anwohner der Langen Steige haben schwere Zeiten hinter sich. Zunächst monatelangen Baulärm, jetzt kommen Belästigungen durch Straßenverkehr und das Rauschen der Klimatechnik hinzu. Darauf reagiert wird jedoch nicht mit wütenden Protesten, sondern mit sachlichen Argumenten. Dazu trägt bei, dass sich sowohl Stadtverwaltung als auch der Investor, die niederländische Ten-Brinke-Gruppe, um diese Anliegen, so gut es geht, kümmern. Das führt dazu, dass alle Beteiligten vernünftig miteinander umgehen. Das ist in vielen anderen Fällen nicht so. Da werden in Auseinandersetzungen um Großprojekte oft ganz andere Töne angeschlagen. Und dass auch in Calw nicht alle in der Lage sind, vernünftig zu handeln, zeigen diejenigen Autofahrer, die den Anwohnern in der Langen Steige ihre Parkplätze und Gargeneinfahrten rücksichtslos zuparken.