Im ersten Rennen des zweiten Tages wurde der grün-weiße MAN von Jochen Hahn auf Platz eins abgewunken. Foto: Hahn-Racing Foto: Schwarzwälder-Bote

Altensteiger Truck-Rennfahrer verteidigt in Tschechien seine hauchdünne Führung im Gesamtklassement / Rennen in Most

(dh). Wer holt sich in diesem Jahr den Titel des schnellsten Truck-Rennfahrers Europas – der amtierende Champion Jochen Hahn aus Altensteig oder etwa vielleicht doch der Spanier Antonio Albacete?Die Rennen im tschechischen Industrierevier Most haben noch einmal deutlich gezeigt, dass am Ende wohl nur einer dieser beiden derzeit so überlegenen Truck-Piloten triumphieren kann.

Mag sein, dass das Wetter Überraschungen parat hat oder die Rennkommissare oder das große Feld der Konkurrenten. Jochen Hahn und Antonio Albacete haben schon lange keine Überraschungen mehr parat.

Nach der Sommerpause haben die beiden MAN-Fahrer ihr Duell um den Titel fortgesetzt und den Rest des Feldes inzwischen deklassiert. Der Rückstand des Drittplatzierten Markus Oestreich (Renault) auf den Zweitplatzierten beträgt nach der achten Station 142 Punkte.

Auf dem Motodrom in Most gelang Jochen Hahn ein guter Einstieg in den letzten Abschnitt der EM-Runde 2012. Im Zeittraining wurde der Europameister mit der schnellsten Rundenzeit gestoppt. Als die Top 10 in der anschließenden Superpole die ersten zehn Startplätze unter sich ausmachten, konnte Jochen Hahn allerdings nur die drittschnellste Rundenzeit für sich verbuchen. Sein Dauerkonkurrent aus Madrid war diesmal jedoch einen Tick schneller unterwegs und stand auf der Pole Position.

Wie gewohnt glänzte Jochen mit einem guten Start, aber die schwierige Doppelkurve am Ende der Start- und Zielgeraden sorgte dafür, dass die Reihenfolge auf den vorderen Plätzen zunächst unverändert blieb. Markus Oestreich war allerdings schon nach der ersten Runde "abgehakt" – doch nachdem sich Antonio Albacete von den Angriffen des Champions nicht beeindrucken ließ und fehlerfrei blieb, war damit schon nach einem Umlauf die spätere Rangordnung auf dem Podium hergestellt. Antonio Albacete gewann vor Jochen Hahn und Markus.

Mika Mäkinen, Teamkollege von Jochen Hahn, durfte das zweite Rennen von der Pole Position aus angehen. In diesem Lauf kam es eingangs der ersten Kurve zu einem Crash, in ausgerechnet die beiden Teamkollegen verwickelt wurden. Dadurch rutschten die beiden Fahrer weit ab. Der Altensteiger lag nach der ersten Runde auf Platz 16. In den verbleibenden zehn Runden bewies er seine fahrerische Klasse und pflügte sich durch das Feld weit nach vorne vor – am Ende wurde er auf Platz fünf abgewunken. Gerd Körber, ein weiterer Konkurrent, bekam nach dem Rennen eine 20 Sekunden Strafe wegen "Overspeed", deshalb rutschte Jochen Hahn in den Ergebnislisten sogar auf Platz vier vor. Sieger wurde auch im zweiten Rennen Antonio Albacete. Der Spanier übernahm damit zwischenzeitlich mit zwei Punkten Vorsprung die Führung in der Gesamtwertung.

Aber wie schon am Nürburgring holte Jochen Hahn den Konkurrenten am zweiten Tag wieder vom Sockel. Mit der Pole Position im zweiten Qualifying setzte der Champion den ersten Konter. Diesmal war es Albacete, der nicht über den dritten Rang hinauskam. Im Rennen jedoch schaffte es der Spanier noch auf Platz zwei hinter Jochen Hahn. Dieser Lauf wurde zwei Runden vor Schluss wegen eines Unfalls von Orsini vorzeitig abgebrochen.

Kompliziert wurde es im abschließenden Wertungslauf. Dieser wurde ebenfalls unterbrochen – einer der Fahrer war nach einem technischen Problem auf der Piste liegen geblieben – und dann neu gestartet. Am Ende wurden dann die beiden Resultate zusammen gezählt. Pech für Jochen Hahn: Beim Neustart geht es nach der Reihenfolge der vorletzten Runde – und deshalb verlor er beim Neustart zwei Plätze.

Am Ende landete der Fahrer mit der Nummer 1 bei diesem Lauf an sechster Position und behauptet damit die Spitze in der Gesamtwertung knapp mit einem Punkt Vorsprung. Der Thriller geht also bei den nächsten Rennen im belgischen Zolder weiter.

Die Zusammenfassung von den Rennen in Most ist am Sonntag, 9. September, um 9.30 Uhr im Fernsehen auf Sport1 zu sehen.