Im Landratsamt Calw stellten (von links) Kreisarchivar Martin Frieß aus Calw, Andrea Schumacher vom Landratsamt Pforzheim, Angelika Müller-Tischer von der Stadt Pforzheim und Tanja Solombrino vom Pforzheimer Kulturrat das neue Konzept des Kunstwettbewerbs "Ortszeit" vor. Im Hintergrund das Werk "Die Instrumente des Atahualpa" von Michaela Escher, einer der Preisträger der zurückliegenden Jahre. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorstellung: Regionaler Kunstwettbewerb "Ortszeit" wird in diesem Jahr neu aufgelegt

Von Annette Selter-Gehring

Nach fünf Jahren Pause geht das Kunstformat "Ortszeit" 2016 wieder an den Start. Vertreter der Kulturregion Nordschwarzwald stellten jetzt den Wettbewerb im Landratsamt Calw vor.

Region. Künstler aus den Landkreisen Calw, Freudenstadt und Enzkreis sowie der Stadt Pforzheim sind aufgefordert, sich in einem Wettbewerb mit ihren Arbeiten dem "Spektrum – Zeichnung" zu stellen. Dass dies weit mehr beinhalten kann als Bleistift- oder Tuschezeichnungen, davon sind die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Kulturregion Nordschwarzwald, die die 11. "Ortszeit" auf den Weg gebracht haben, überzeugt.

Im Landratsamt Calw stellten Angelika Müller-Tischer von der Stadt Pforzheim, Andrea Schumacher vom Landratsamt Pforzheim, die gemeinsam mit Tanja Solombrino auch für den Pforzheimer Kulturrat sprach, und der Calwer Kreisarchivar Martin Frieß das neue Konzept des Kunstwettbewerbs vor. Erstmals fand die "Ortszeit" 1993 in Pforzheim und dem Enzkreis statt, wurde 2001 auf die Kreise Calw und Freundstadt ausgeweitet und hat sich zu einem festen Bestandteil der regionalen Kunstszene entwickelt.

3000 Euro Preisgeld für das beste Kunstwerk

"Die Ortszeit bietet regionalen Künstlern eine Plattform, sich mit ihren Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren", so Andrea Schumacher. Eine kompetente und unabhängige Fachjury wählt aus den eingehenden Werken die besten Arbeiten aus, die dann in einer Wanderausstellung an verschiedenen Orten gezeigt werden. Darüber hinaus werden die Arbeiten auf der Homepage www.ortszeit.info präsentiert, und es wird ein Booklet erscheinen, in dem die prämierten Künstler vorgestellt werden. Ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro wurde für das von der Jury als beste Arbeit bewertete Kunstwerk ausgelobt. "In diesem Jahr ist die Jury mit Kunsthistorikern und Kunstschaffenden besetzt", so Solombrino. Dazu gehören die Kunsthistorikerin Simone-Maria Dietz aus Karlsruhe, Martin Bruno Schmid, Dozent an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, der Heilbronner Zeichner Peter Riek, der Kunsthistoriker Hendrik Bündge aus Baden-Baden und Sam Szembek, Zeichner aus Kirchheim/Teck.

Was alles unter das Genre Zeichnung fallen kann, dafür führte Schumacher exemplarisch Martin Bruno Schmid aus der Jury an, der mit seinen mit der Bohrmaschine "gezeichneten" Wandbildern, sogenannten "Walltatoos", für Aufsehen sorgte. "Wir sind sehr gespannt auf die Interpretationen und kreativen Ideen der Künstler", betonte Solombrino, die das "Spektrum – Zeichnung" weit fasst: "Zeichnung hat immer auch mit Zeichen zu tun." Die Linie sei ein Grundmerkmal der Zeichnung, die Materialen keineswegs auf Papier und Stift reduziert. Die frühesten Darstellungen in allen Kulturen waren Zeichnungen, erinnerte Schumacher an Höhlenmalereien.

Nach Beendigung des Wettbewerbs werden die Arbeiten im Rahmen einer Wanderausstellung zunächst im EMMA Kreativzentrum, dem ehemalige Emma-Jäger-Bad in Pforzheim, vom 18. September 2016 bis 30. Oktober 2016 und danach im Landratsamt Calw (9. November 2016 bis 5. Januar 2017), im Landratsamt Freudenstadt (12. Januar 2017 bis 12. Februar 2017) und im Schloss Neuenbürg (19. Februar 2017 bis 19. März 2017) zu sehen sein. Bei der Vernissage im EMMA Kreativzentrum wird der mit 3000 Euro dotierte Preis verliehen. Der Wettbewerb hat sich in der Vergangenheit immer wieder als wichtige Standortbestimmung und für einzelne Künstler als Sprungbrett für ihre weitere Karriere erwiesen.

Teilnehmen können Künstler, die in der Region Nordschwarzwald leben oder hier arbeiten. Eingereicht werden Fotografien der betreffenden Kunstwerke, anhand derer sie von der Jury bewertet werden. Eingabeschluss ist der 30. April 2016.

Jeder Künstler kann bis zu vier Arbeiten einreichen. In der Regel werden es zehn bis 15 Künstler mit 40 bis 50 Werken in die Ausstellung schaffen. Teilgenommen haben in der Vergangenheit 100 bis 120 Künstler.

Weitere Informationen, die Teilnahmebedingungen und die Bewerbungsunterlagen sind auf der Homepage www.ortszeit.info zu finden.