Die Gruppe bei einer kurzen Rast am Alzenbrunnen. Foto: Würfele Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein: Beim Start einige "Spätheimkehrer" getroffen / Frühstück kommt gerade recht

Von Hartmut Würfele

Nach der Frühwanderung über die Schwarzwaldhöhen der Hermann-Hesse-Stadt wartete beim Baumhaus auf dem Wimberg ein reichhaltiges Frühstück auf die Teilnehmer.

Calw. Kein Wolkenschatten war auf dem Pflaster des Marktplatzes zu sehen, als sich dort am Sonntagmorgen eine illustre Truppe des Schwarzwaldvereins Calw traf. Die goldenen Zeiger der Stadtkirchenuhr waren gerade auf die siebente Stunde vorgerückt, als die Gruppe sich aufmachte, um in diesen schönen Morgen hineinzuwandern. Die Stadt lag noch ruhig in ihren Mauern, nur einige "Spätheimkehrer" lehnten an das Brückengelände und schauten auf den beschaulich dahingleitenden Fluss hinab.

Steil hoch zum Alzenbrunnen

Warum die Wanderführer Bernd Nonnenmann und Werner Rentschler für diese Tour das Motto "Im Frühtau zu Berge" gewählt hatten, zeigte sich auf dem Ostweg schnell. Das Gras auf der Strecke war noch feucht, der Pfad hinunter zum Schinderbach glitschig und schmierig. Etwas weiter unten in der Schinderklinge zwischen Hirsau und Calw stand ursprünglich die Richtstätte der Stadt. Über Sandsteinstufen und serpentinenartig führte der weitere Weg steil hoch zum Alzenbrunnen, dessen Quelle 1461 erstmals erwähnt wurde. Das zarte Gluckern des wenigen Wassers, das sich an diesem Maienmorgen zu Tale schmiegte, durchbrach die sonst herrschende Ruhe.

Als die ersten Sonnenstrahlen dieses enge und tief eingeschnittene Tal und die umgebenden Hänge durchfluteten, bot sich den Wanderern mit dem Erwachen der Natur ein faszinierendes Schauspiel. So manche Blume wiegte sich auf ihrem Stängel und schob ihre Blüte dem einfallenden Lichte entgegen. Kurz vor Spindlershof, nach einem ermüdend langen Anstieg, verließ die Gruppe den schwarz-blauen Tannenwald. Fast geblendet von der nun kräftigen Sonne und der Pracht der blühenden Obstbäume sowie Wiesen lag der Weiler vor ihnen, dessen Bewohner einst ihre Steuern nach Eberspiel zu zahlen hatten.

Herrliche Aussicht belohnt Wanderer

Eine herrliche Aussicht auf die Schwäbische Alb und das Heckengäu belohnte zudem für die kräftezehrenden Anstiege. Die Glocken der Martinskirche von Altburg luden gerade zum Gottesdienst ein, als die Wanderer dem Ort in Richtung Weltenschwann und Speßhardt enteilten.

Nach etwas mehr als drei Stunden Gehzeit erreichten die Naturliebhaber ihr Ziel, eine Wanderhütte im Wimberger Wald, wo Ute Rentschler, Anne Nonnenmann und Karin Kuder schon ein Frühstück vorbereitet hatten. Hastig machte sich die jetzt hungrige Schar über das ver lockend und schön angerichtete Essen her.