BasketballKKK muss sich nach dramatischer Schlussphase gegen Tabellenzweiten geschlagen geben / Trainer Döbele: "ziehe den Hut"
Von Jan Rupcic
TSG Schwäbisch Hall – KKK Haiterbach 76:72 (18:17, 37:40, 57:58). Die Überraschung blieb aus: Gegen den Tabellenzweiten der Regionalliga aus Schwäbisch Hall ging der KKK Haiterbach nach zuvor sieben Siegen in Folge leer aus.
Das Spiel hatte das Prädikat "Topspiel" verdient: ein spannendes und heißes Duell bis zur letzten Sekunde. Nach dem Abschlusstraining musste beim KKK der Allrounder Slaven Ponjavic aufgrund einer Verletzung passen und wird wohl den Rest der Vorrunde ausfallen. KKK-Trainer Felix Döbele: "Das tut sehr weh. Slaven ist ein immens wichtiger Spieler." Auf Haller Seite war der Einsatz von Ralph Idler ebenfalls aufgrund einer Verletzung nicht möglich.
Vor rund 250 Zuschauern entwickelte sich von der ersten Sekunde eine sehr körperbetonte Partie, die dann schnell zur Schlüsselszene des Spiels führte. Franko Filipovic wurde wiederholt beim Angriff gefoult, ohne dass die Schiedsrichter dies ahndeten, worüber er sich lautstark beschwerte. Prompt hatte er sich innerhalb von drei Sekunden zwei technische Fouls eingefangen, womit für ihn das Spiel nach nur drei Minuten vorüber war. Damit hatte er seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Diesen Schock der Haiterbacher nutzte der wiedergenesene Haller Top-Scorer Dalibor Cevriz zur 9:4-Führung. Der zuletzt mit Ladehemmung auftretende Scharfschütze Franko Koljanin warf mit zwei Dreiern in Folge den KKK schnell wieder zurück ins Spiel zum nur noch 18:17-Rückstand nach zehn Minuten.
Doch dies war nur der Beginn, denn er ließ im zweiten Viertel vier weitere Dreier zur zwischenzeitlichen 38:29-Führung des KKK folgen – es waren nur noch die 50 mitgereisten und lautstarken Haiterbacher zu hören. In den letzten beiden Minuten aber ließ der KKK diese hart erkämpfte Führung liegen. Die unnötigen Fehler nutzte der Gastgeber in Form des überragenden Radovan Cavlin gnadenlos aus und verkürzte zur Pause auf 37:40.
Die TSG Schwäbisch Hall drehte die Partie nach dem Wechsel zum 42:40. Doch Sascha Kesselring, der die Bretter bei den Haiterbachern nahezu alleine dominierte, erzielte die 47:44-Führung für die Gäste und wieder schaffte es der KKK, sich einen Vorsprung zu erspielen. David Jackson erhöhte auf 58:53, ehe wieder einmal die Haller die letzten Sekunden des Viertels nutzten, um den Rückstand zu verkürzen. Mit einem Buzzer Beater erzielte Radovan Cavlin das 57:58.
Auch zum Start des letzten Viertels das gleiche Bild wie nach der Halbzeit: Die TSG Schwäbisch Hall münzte einen Rückstand in eine Führung um. Diesmal war es der Lenker des Haller Spiels, Andrej Macek, der zur 64:58-Führung traf. Die Haiterbacher schienen nach diesem 0:11-Run in dieser heißen Phase des Spiels auf die Verliererstraße zu geraten, gaben sich aber nicht auf. Der aufopferungsvoll ackernde Sascha Kesselring und David Jackson verkürzten auf 68:70, doch Kesselring musste nun auch mit seinem fünften Foul vom Feld. Dennoch gelang Christopher Ley der 72:72-Ausgleich. Das Spiel stand auf des Messers Schneide – 26 Sekunden vor dem Ende. Der KKK hatte dann den letzten Angriff in der Hand. Top-Scorer Tim Burnette nutzte eine Lücke, zog früh zum Korb, doch der Ball glitt ihm aus den Händen ins Aus.
Das war die große Siegchance. Schnell wurde gefoult und die Haller konnten nur einen Freiwurf verwerten. Wiederum versuchte Tim Burnette zum Korb zu ziehen, wurde allerdings zu Fall gebracht. Der Pfiff der Schiedsrichter blieb aus – und die Gastgeber feiert einen sehr wichtigen Sieg.
REGIONALLIGA HERREN Südwest-Süd: TV Derendingen – TuS Urspringschule 59:84, KuSG Leimen – TV Freiburg-Herdern 81:75, TSG Schwäbisch Hall – KKK Haiterbach 76:72, SG Mannheim – TB Emmendingen 104:65, TV Marbach – PS Karlsruhe 56:106, ActivBilanz Fellbach – ratiopharm akademie Ulm 74:58, BG Remseck – BSG Basket Ludwigsburg 78:86. 1. Karlsruhe 11 1061:721 22 2. Schwäbisch Hall 11 830:671 20 3. Fellbach 10 793:690 16 4. Haiterbach 11 961:860 16 5. Mannheim 11 893:858 12 6. Ulm 11 895:824 12 7. Remseck 11 879:856 10 8. Leimen 11 827:852 10 9. Urspringschule 11 755:802 10 10. Ludwigsburg 11 876:958 8 11. Freiburg-Herdern 10 688:785 5 12. Derendingen 11 793:948 4 13. Emmendingen 11 755:939 4 14. Marbach 11 739:981 2
Felix Döbele (Trainer KKK Haiterbach): "Wir erkämpfen uns eine tolle Ausgangsposition und lassen diese binnen weniger Sekunden einfach liegen. Und das haben wir gleich zweimal fabriziert. Ich ziehe den Hut vor dem kämpferischen Einsatz meines Teams. Sie haben in dieser Formation einfach alles gegeben. Den Sieg hätten wir genauso verdient gehabt."
KKK Haiterbach: Tim Burnette (11/1), Domagoj Buljan, Franko Filipovic, David Jackson (13), Franko Koljanin (28/8), Sascha Kesselring (11), Mario Maric (2), Marko Krmpotic (2), Christopher Ley (7)