Vor 25 Jahren haben Linda und Udo Raisch den Grundstein gelegt. Der Nachwuchs ist bereit, die Erfolgsgeschichte fortzuführen. Fotos: Raisch Foto: Schwarzwälder-Bote

"Unglaublich wie die Zeit vergeht", sagt Linda Raisch. Eben lagen die

"Unglaublich wie die Zeit vergeht", sagt Linda Raisch. Eben lagen die Kinder noch im Kinderwagen in der Backstube. Heute arbeitet sie mit ihrem Mann Udo schon auf den Generationswechsel hin. Aber erst wird gefeiert: 25 Jahre alt wird ihre Bäckerei und Konditorei.

Mit einem großen Fest am Sonntag, 18. September, möchte Familie Raisch das Firmenjubiläum mit Kunden, Partnern und Freunden feiern. Am Stammsitz in Oberriedt warten auf die Gäste ab 9 Uhr eine Vielzahl von Aktionen, bei denen auch einmal hinter die Kulissen der Bäckerei geschaut werden darf. Dazu stellen sich verschiedene, regionale Lieferanten vor. Und für die Kleinen gibt’s eine Kinderbackstube, Karussellfahrten und eine Hüpfburg. Natürlich gibt es auch reichlich Kulinarisches zum Probieren an eigens aufgebauten Marktständen.

Calw-Oberriedt. Linda Raisch kramt alte Fotos heraus und meint: "So hübsch waren wir beide mal. Und jung". 1991 übernahmen die Raischs eine kleine Bäckerei in Altburg. Kennengelernt hatten sie sich in Lindas elterlicher Bäckerei, in der Udo arbeitete. Was Eigenes aufbauen – das war der Traum. Überschaubar, aber solide sollte es sein. "Vielleicht eine weitere Verkaufsstelle", so die Idee damals.

In der gesamten Region schauten sie sich um, in Altburg fanden sie das Passende. Erst machte man sich selbstständig danach wurde geheiratet. Nach und nach wurden die Kinder geboren. Ein Idyll, aber mit viel Arbeit: Udo backte hinten Brot und Brötchen , Linda verkaufte vorne im Geschäft die Backwaren. Und die Kleinen waren fast immer mit dabei, übernahmen so von Anfang an "die Bäcker-DNA" von ihren Eltern.

Knapp 20 Niederlassungen

Dass aus der Bäckerei Raisch aber dieser stark wachsende Betrieb mit heute knapp 20 Niederlassungen wurde, "das war so nie geplant." Als Ende der 1990er-Jahre in Calw der Kaufland geplant wurde, sprach der damalige OB – Werner Spec – die Raischs an, ob sie den Backshop dort übernehmen wollten. Einen anonymen Back-Filialisten wollte der Schultes nicht in dem großen Neubau sehen. "Wir spielten damals eh mit dem Gedanken, uns räumlich zu verändern", erinnert sich Udo Raisch.

So wurde mit Hilfe der Stadt und dem zuständigen Ortschaftsrat der neue Raisch-Standort in Oberriedt gefunden. Es wurde investiert. Seitdem befindet sich das Familienunternehmen auf permanenten Wachstumskurs. Aktuell entstehen beispielsweise in Schömberg und Bad Wildbad neue Filialen. Und "in Böblingen und Sindelfingen befinden wir uns in Gesprächen", so Udo Raisch.

Drei Kinder

Klar, dass bei solchen Expansions-Drang die Produktionskapazitäten am Stammsitz im Oberriedt irgendwann knapp werden. "Wir haben in den vergangenen Wochen hier die Produktion umstrukturiert, um die Kapazitäten zu erhöhen", so der Seniorchef . Auch die Verwaltung und Administration wurde personell ausgebaut. Was an Büroflächen zusätzlich benötigt wird, soll aber hier erst einmal mit Büro-Containern gelöst werden. Einen Neu- und Ausbau am Stammsitz Oberriedt wollen Linda und Udo Raisch später einmal ihren drei Kindern Lena, Matthias und Maximilian überlassen.

Die Tochter studiert derzeit Marketing und Werbung, soll sich später um die Kommunikation des Unternehmens kümmern. Sohn Matthias ist Bäckermeister, konzentriert sich aber auf seinen Master in BWL mit Schwerpunkt Handwerk – für die künftig kaufmännische Verantwortung. Und Sohn Maximilian wird als bereits mehrfach preisgekrönter Bäckermeister noch ergänzend den Konditormeister machen und später für die Produktion zuständig sein. "Ein echter Traum für den Generationswechsel", freut sich Mutter Linda.